Strom: Deutlich höhere Netzkosten

Die Stromnetze leisten häufig nicht, was sie sollten und die Energieversorger schreiben Rekordgewinne. Dennoch steigen die Stromnetzentgelte 2024 mitunter kräftig an, so die E-Control.

Die Betreiber von PV-Anlagen wissen, dass die heimischen Stromnetze mitunter an der Belastungsgrenze angelangt sind. Das ändert freilich nichts daran, dass sich die Netzentgelte für Strom sich mit Jänner 2024 größtenteils erhöhen. Die Ursachen dafür sind lauft E Control die Inflation, die gestiegenen Investitionen sowie reduzierte Abgabemengen.
Im Österreichschnitt ergeben sich ab 2024 um etwa 11,25% höhere Stromnetzentgelte für Industrie, Haushalt und Gewerbe. Für einen durchschnittlichen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh beträgt die Netzkostenerhöhung rund 32 Euro pro Jahr. Ganz anders sieht es für Verbraucher im Kleinwalsertal aus, dort betragen die Mehrkosten gut 180 Euro. Das Netzentgelt beträgt dort künftig 17,9 Cent pro kWh. Auch Kärnten und Salzburg liegen mit mehr als 70 Euro jährlichen Mehrkosten bei einem Verbracuh von 3.500 kWh im oberen Bereich.

Gründe für Preiserhöhungen

Für einen Teil der Netzentgelte – die Netzverlustentgelte – kommt es zu einer Änderung der Kostenzuteilungssystematik. „Dadurch kommt es zu einer Gleichbehandlung zentraler und dezentraler Erzeugungstechnologien unabhängig vom Netzgebiet.“, erläutert der Vorstand der E-Control, Alfons Haber, die neue Systematik. Er verweist auch darauf, dass die Netzbetrieber aktuell gefordert sind, eine große Zahl von dezentralen Erzeugungseinheiten ans Netz zu nehmen, Energiegemeinschaften einzurichten und hierfür Daten bereitzustellen. Dies wird auch in den kommenden Jahren weiterzuführen sein. In diesem Zusammenhang sind auch massive Investitionen in die Netze erforderlich und auch die allgemeine Inflationsentwicklung wirkt sich auf die laufenden Kosten des Netzbetriebs aus. All dies führt zu gesteigerten Kosten für die Entgeltermittlung für das Jahr 2024, die über die Entnahmemengen zu decken sind. Zusätzlich kam es in vielen Netzbereichen zu einer etwas reduzierten Abgabemenge.“, führt Haber weiter aus.