Rugby-Tempel als Brick Awards Gewinner
Fünf Projekte wurden prämiert, der Gewinner des Grand Prize der Brick Awards 2024 steht im irischen Limerick: Der von Wienerberger 2004 ins Leben gerufene und alle zwei Jahre veranstaltete internationale Bewerb wurde zum elften Mal in Wien vergeben.
Mit insgesamt 743 Einreichungen aus 54 Ländern bewies der diesjährige Wettbewerb einmal mehr die Relevanz und das Potenzial der Ziegelarchitektur weltweit. Aus einer Vorauswahl von 50 Nominierten wählte die Jury Siegerprojekte in fünf Kategorien sowie einen Gesamtsieger nach Kriterien wie Ästhetik, Nachhaltigkeit und Innovation. Bei einem Pressetermin wurden nicht nur die Gewinnerprojekte vorgestellt, sondern auch über die Zukunft der Architektur und der Nutzung verschiedener Baumaterialien in Blick auf den Klimawandel diskutiert. Während Jury-Mitglied und Architektin Ingrid van der Heijden (Niederlande, Mitbegründerin von Civic architects) sich dafür Aussprach im Thema Materialien immer einen Schritt voraus zu sein, spricht sich Brick Award-Gewinner Tom McGlynn unter anderem dafür aus, auf Bautechniken aus der Vergangenheit zu lernen.
Neben der Nachhaltigkeit ging es in der Diskussion auch um die Herausforderung, leistbaren Wohnraum zu schaffen. „Die Nachfrage nach erschwinglichem Wohnraum nimmt deutlich zu, und dies wird zu einer wesentlichen sozialen Frage unserer Zeit. Wir müssen in der Lage sein, komfortablen, gesunden und bezahlbaren Wohnraum für Menschen auf der ganzen Welt zu schaffen“, betont Wienerberger CEO Heimo Scheuch, der sich auch gegen übermäßige Regulierungen von Seiten der Behörden ausspricht.
Vielfalt in der Nutzung
Der Preis ist mit insgesamt 27.000 Euro dotiert, davon 7.000 Euro für den Gesamtsieger und jeweils 5.000 € für die Gewinner in den anderen vier Kategorien. Der Hauptpreis ging an das britische Büro Níall McLaughlin Architects für das Projekt „International Rugby Experience“, ein dem Rugby-Sport gewidmetes Ausstellungs- und Veranstaltungszentrum in Limerick, eingereicht in der Brick-Award-Kategorie „Sharing public spaces“. Die Gestaltung des Projekts ist von den berühmten Kirchen von Limerick inspiriert, zeichnet sich aber dennoch durch eine moderne Ästhetik aus.
In der Kategorie „Feeling at home“ siegte das Studio Equipo de Arquitectura aus Paraguay, dessen „Intermediate House“ aus komprimierten Erdblöcken besteht, die eine emissionsarme Temperaturregelung ermöglichen. Der Preis für „Living together“ in der Kategorie für Mehrfamilienhäuser ging an das argentinische Team von Estudio Arqtipo für die Kombination von zehn Wohneinheiten auf einem schmalen Eckgrundstück, wobei jede Einheit über einen privaten Außenbereich verfügt. In der Kategorie „Working together“ gewannen die beiden irischen Architekturbüros Grafton Architects und O’Mahony Pike Architects mit ihrer Zusammenarbeit am neuen Bürogebäude des Electricity Supply Board of Ireland. Dabei wurden moderne Baustandards mit der historischen Ästhetik Dublins zu verbinden. Der Preis für „Building outside the box“ ging an ein Gemeinschaftsprojekt der Studios Hanghar aus Spanien und Palma aus Mexiko, die für ein Architektur- und Designfestival in einem engen Durchgang in der spanischen Stadt Logroño eine temporäre, künstlerische Ziegelkonstruktion unter der Bezeichnung „Types of Spaces“ errichteten, die Besucher:innen durch verschiedene Baustile führt.