Wiener Gas-Aus kostet 30 Milliarden

Die Huttengasse 77 mit 17 Wohnungen soll ein Vorzeigebeispiel für „Raus aus Gas“ in Wien sein. Insgesamt soll die Umstellung rund 30 Milliarden kosten, so die Stadt Wien.

Gerade einmal drei Tage nahm der Umstieg von fossiler auf erneuerbare Raumwärme in einem Wohnbau in Ottakring in Anspruch. In den Wohnungen, außerhalb wurde mehrere Monate gewerkt. Nach einer thermischen Sanierung wurden die Gasthermen der 17 Wohnungen durch ein Wärmepumpensystem auf dem Dach ersetzt. Die Heizwasserleitungen führen von dort über die Außenfassade im Innenhof in den ehemaligen Hobbyraum, der nun als Heizzentrale mit zwei Pufferspeichern für das Heizungswarmwasser, die elektronische Einrichtungen und Pumpen dient. Für die Umsetzung sowie den Betrieb ist Wien Energie verantwortlich, geplant wurde die zentrale Anlage von rew Consulting des Roman Weigl. Anstelle der Gaskombithermen wurden Wohnungsstationen installiert, die innerhalb von drei Tagen an das bestehende Wärmeabgabesystem mit Radiatoren angeschlossen wurden. Der Eingriff in die Wohnungen war so minimal, dass sie auch während der Umstellungsarbeiten weiterhin genutzt werden konnten.

30 Milliarden für Gas raus aus Wien

Weil das Projekt offenbar geglückt ist, sind mit Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky, Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál und Finanzstadtrat Peter Hanke gleich drei Stadträte zur Besichtigung ausgerückt. Sie alle kommen in der Aussendung der Stadt mit reichlich O-Ton vor, der Bauherr und Auftraggeber wird interessanterweise gar nicht erwähnt. Die Kosten der Umstellung lagen bei etwas mehr als 400.000 Euro, wovon der Wohnfonds 85.000 Euro übernommen hat.

Wie der Standard berichtet hat Finanzstadtrat Hanke die Gesamtkosten für die Umstellung aller Heizsystem auf rund 30 Milliarden veranschlagt. Etwa zehn Milliarden davon sollen durch Förderungen abgedeckt werden, so der Bericht.