Wien: Aktiv gegen Fachkräftemangel
Das Fachkräfteangebot bleibt ein relevanter Faktor für die wirtschaftliche Entwicklung. Die Stadt Wien hat das neue Fachkräftezentrum im waff eingerichtet. Dort sollen Stadt, Arbeiterkammer Wien und Wirtschaftskammer Wien an einem Strang ziehen und Personalmangel verhindern.
Für 2024 wird für Wien ein Wirtschaftswachstum von 1,3 Prozent erwartet, für Österreich 1,1 Prozent. Das bedeutet, das nach einer Stagnation der Bruttowertschöpfung 2023 im heurigen Jahr eine leichte Erholung eintreten sollte.
Trotz dieser positiven Entwicklung ist der wirtschaftliche Abschwung auch am Arbeitsmarkt angekommen. Die Zahl der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer:innen steigt. Das Fachkräftezentrum soll als eine Art Ideenschmiede fungieren, die alle relevanten Player an einen Tisch bringt und einerseits die Bedarfssituation in Wien systematisch analysiert und Probleme erkennt und andererseits für die Entwicklung von effektiven Lösungen relevante Verantwortungsträger an einen Tisch bringt und koordiniert. Die Partner:innen haben drei Handlungsfelder für das Fachkräftezentrums bis 2025 identifiziert: Digitalisierung, Ökologisierung und kommunale Daseinsvorsorge.
Handlungsfeld Digitalisierung
Die Hälfte des gesamtösterreichischen IT Fachkräftebedarfs besteht in Wien. Laut einer Befragung von Unternehmen der Branche Unternehmensberatung-IT (UBIT) fehlen in Wien rund 5.800 Fachkräfte in den Wiener IT-Unternehmen. Um den künftigen Bedarf zu decken, wird von der Wirtschaftskammer Wien gemeinsam mit der Stadt die Gründung einer neuen HTL mit digitalem Schwerpunkt angestrebt.
Handlungsfeld Ökologisierung
Die Ökologisierung der Wirtschaft kann ein neuer Beschäftigungsimpuls für den Arbeitsmarkt in der Metropolregion Wien werden. Zudem wird der Weg zur klimaneutralen Stadt mit der Sonnenstromoffensive und der Raus-aus-Gas-Strategie den Bedarf nach Fachkräften steigen lassen. Eine bereits bestehende Maßnahme ist das Projekt Öko-Booster. 18 bis 24-jährigen Arbeitssuchenden ohne Ausbildung wird ein umfassendes Qualifizierungs- und Beratungsangebot mit einer Facharbeiter:innen-Intensivausbildung in Elektrotechnik sowie Installations-und Gebäudetechnik angeboten. Bis 2027 sollen so mindestens 100 zusätzliche Lehrabsolvent:innen in den Beruf starten.
Einstieg in Klimaschutz-Jobs: Seit Sommer 2023 gibt es für arbeitssuchende Wiener:innen, die in ausgewählte Zukunftsjobs einsteigen möchten ein Angebot: Sie bekommen eine kostenlose Ausbildung und danach einen fixen Job. Bis jetzt haben bereits 75 Personen das Wiener Ausbildungsgeld für klimarelevante Ausbildungen erhalten.