Wärmepumpen-Boom hält an

Nach einigen turbulenten Jahren scheint sich der Heizungsmarkt in Summe wieder zu normalisieren, meldet die Vereinigung Österreichischer Kessel- u. Heizungsindustrie zum ersten Halbjahr.

Gekommen um zu bleiben: Der Trend weg vom Gas und hin zu Strom und Umgebungswärme ist ungebrochen, so die Vereinigung Österreichischer Kessel- u. Heizungsindustrie (VÖK). Der Rückgang bei Gasgeräten betrug 30 Prozent; das sind 12.600 Geräte die laut VÖK alle „green gas ready“ also auch mit Biomethan und Wasserstoff betrieben werden können. Der Absatz bei Wärmepumpen konnte mit einem Plus von fast 40 Prozent nochmals deutlich auf 28.100 Stück gesteigert werden. Insbesondere Luftwärmepumpen erfreuen sich ungetrübter Beliebtheit, heißt es in der Aussendung zum ersten Halbjahr 2023.

Für die Zukunft der Energiewirtschaft ortet die VÖK eine große Herausforderung und zwar um ausreichend grünes Gas und grünen Strom im Winter zur Verfügung zu stellen, damit diese Geräte auch klimaverträglich betrieben werden können.

Allzeithoch für Holzkessel vorbei

Ein kleines Plus meldet die VÖK für Ölbrennwertkessel, auch wenn mit 520 Stück die Tauschfreude auf effiziente Geräte die ohne fossilen Brennstoff betrieben werden können überschaubar ist. Holzkessel konnten das Allzeithoch des letzten Jahres nicht halten, sind aber mit einem Minus von 37 Prozent mit 9.000 Stück weiterhin über dem hohen Niveau des Jahres 2021. Die stark schwankenden Pelletpreise haben laut VÖK zu Rückgängen von über 50 Prozent bei Pelletheizungen geführt. Ein großes Comeback feierten Stückholzkessel mit Gebläsebrennern. Mit einem Plus von 80 Prozent sind diese emissionsarmen Geräte die Alternative zu überalterten Allesbrennern. Den heimischen Herstellern machen im Moment eher die Diskussion beim deutschen Nachbarn Probleme, wo Kunden aufgrund der unklaren politischen Vorgaben so stark verunsichert sind, dass sie vorerst mal abwarten, heißt es von der VÖK. Ein prominentes Beispiel für die Turbulenzen: Der Heizungshersteller Windhager schickt die Hälfte seiner Mitarbeiter während des Sommers in Kurzarbeit.

Hohe Energiepreise und großzügige Förderanreize waren in normalen Jahren ein wesentlicher Markttreiber, so die VÖK. Die Marktverwerfungen der letzten Jahre haben einen wahren Nachfrageboom ausgelöst, der durch die gestörte Lieferketten nicht sofort bedient werden konnte. Sobald die Hersteller wieder lieferfähig waren, haben Installateur:innen und Kund:innen noch im Vorjahr Anlagen gekauft und eingelagert, die erst heuer verbaut werden müssen. Erst wenn diese Einbauten erfolgt sind, rechnen wir mit einer Normalisierung der Marktlage, so die Vereinigung Österreichischer Kessel- u. Heizungsindustrie.