Wachstum am deutschen Dämmstoffmarkt
Der deutsche Markt für Gebäudedämmungen wächst auch 2020 signifikant. Mineralwolle und Schaumstoffe dominieren weiterhin das Geschehen.
Während Handel und Dienstleistungen im laufenden Jahr als Maßnahme zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie für einige Wochen heruntergefahren wurden, gingen die Arbeiten auf den Baustellen nahezu unverändert weiter. Infolge entwickelte sich auch das Geschäft mit Gebäudedämmstoffen konstant positiv. Laut den beiden aktuellen Marktstudien Branchenradar „Dämmstoffe in Deutschland“ und Branchenradar „Wärmedämm-Verbundsysteme in Deutschland“ rechnen die Hersteller am Markt für 2020 mit einem Umsatzplus von 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt sollte die Branche mit Gebäudedämmstoffen und Fassadendämmungen knapp 3,5 Milliarden Euro umsetzen.
Zuwächse gibt es sowohl bei Dämmstoffen als auch bei Wärmedämmverbundsystem. In beiden Produktgruppen kommen allerdings Dämmungen aus Mineralwolle und Schaumstoffen zunehmend unter Druck. Denn bereits das zweite Jahr in Folge erhöht sich im Jahresabstand der Umsatz mit organischen Dämmstoffen bzw. mit Fassadendämmungen aus nachwachsenden Rohstoffen deutlich rascher als der Gesamtmarkt.
Öko-Dämmstoffe – eine wachsende Nische
Im laufenden Jahr wachsen die Erlöse des „Öko-Segments“ um 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im letzten Jahr lag der Anstieg sogar noch bei plus 7,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dass die Substitutionsgefahr trotzdem überschaubar bleibt, zeigt ein Blick auf die tatsächlichen Absatzvolumen. Am Dämmstoffmarkt halten organische Dämmstoffe gerade einmal einen Marktanteil von 6,6 Prozent, bei Wärmedämmverbundsystem sogar nur von 2,4 Prozent. Wenngleich also der mediale Diskurs da und dort von einem Boom bei Holzwolle- oder Holzfaserdämmplatten, Hanf, Schafwolle und Kork spricht, entspricht deren reale Bedeutung nach wie vor der einer Nische.
Auch in den beiden kommenden Jahren ist mit einem wachsenden Markt zu rechnen, es sei denn, Corona beschäftigt die Wirtschaft dauerhafter und umfangreicher als aus heutiger Sicht angenommen.