Umsatz mit Fenster vergrößert

Der Marktführer Internorm steigerte 2022 den Umsatz mit Fenstern und Türen um 16 Prozent auf 488 Millionen Euro.

Europas führende Fenstermarke hat ein turbolentes Jahr hinter sich. Im ersten Halbjahr wurden Fenster und Türen im Wert von 324 Millionen Euro verkauft, im zweiten Halbjahr betrug der Wert 167 Millionen Euro. Insgesamt ergibt das ein Umsatzplus von 16 Prozent. In Österreich legte Internorm 4,3 Prozent zu, nach 25 % im Jahr davor. Bei einer Exportquote von 62 Prozent spielen die Märkte außerhalb Österreichs eine wesentliche Rolle. Da hat sich Italien durch das sehr großzügige Förderprogramm mit einem Zuwachs von 63,3 Prozent auf Platz 3 vorgeschoben. Noch höher, nämlich 73 Prozent waren die Zuwächse in UK. Dort hat Internorm seinen Vertrieb neu aufgestellt und bedient jetzt vermehrt Investoren direkt.
In Deutschland legte Internorm 11 Prozent zu, in Frankreich betrug das Wachstum 17 % und in CEE immerhin 18 Prozent. „Wir freuen uns sehr über die starken Zuwächse in Europa. Unsere ‚100 % made in Austria‘-Strategie, die überwiegend regionalen Lieferketten und unsere Produktionstiefe waren dabei Erfolgsgaranten. Diese Entwicklung festigt unsere Position als Europas führende Fenstermarke“, bilanziert Johann Brandstetter, Internorm-Geschäftsführer Marketing & Vertrieb.

Im DACH-Fenstermarkt gab es 2022 ein wertmäßiges Plus von 9 Prozent auf rund 7,4 Milliarden Euro entsprechen. Für das aktuelle Geschäftsjahr werden weitere 3,8 Prozent prognostiziert. „Die derzeitigen negativen Realzinsen führen zu einer massiven Attraktivitätssteigerung der Sanierung und auch des Neubaus. Die Erholung bei den Materialpreisen und die Stabilisierung des Rohstoffmarkts stimmen uns zusätzlich optimistisch für das aktuelle Geschäftsjahr“, fasst Brandstetter zusammen.

Sanierungsoffensive gefordert

Einen Wachstumsschub wie in Italien wünscht sich der Internorm-Miteigentümer Christian Klinger auch für Österreich. Er hält es für falsch, dass die hierzulande ausgeschütteten Sanierungs-Fördermittel zu einem Löwenanteil in den Heizungstausch fließt. Dieser Markt sei überhitzt und die Lieferzeiten inzwischen sehr lang, so Klinger. Seine Branche sei dagegen innerhalb weniger Wochen lieferfähig. „Eine Fenstersanierung rechnet sich derzeit bereits nach fünf Jahren. Einer aktuellen Realverzinsung von minus fünf Prozent steht bei einem veranschlagtem Investitionsaufwand von 25.000 Euro eine jährliche Rendite durch eingesparte Kosten von durchschnittlich 4.000 Euro gegenüber. So einfach kann Klimaschutz sein, der sich auch für die eigene Tasche rechnet“, erklärt Klinger. Er bedauert, dass die Politik nicht bereit sei über einen längeren Zeitraum zu rechnen. Gemeint sind damit die CO2-Strafzahlungen, die Österreich ab 2030 in Haus stehen. „Umso verwunderlicher erscheint es, dass hier seitens der Regierung nicht über weitreichendere Fördermodelle nachgedacht wird. Vor allem angesichts drohender CO2-Strafzahlungen von bis zu 9,2 Milliarden Euro im Jahr 2030“, erklärt Klinger. „Österreich braucht endlich eine echte Sanierungsoffensive. Wir sollten das italienische Fördermodell als Vorbild nehmen und in optimierter Form an den Start bringen“, so seine Forderung.

Große Investitionen

Bis 2024 wird Internorm über 90 Millionen Euro in den Zubau und die Modernisierung der Werke investieren, um sich für den weiteren Wachstumskurs aufzustellen.