Schwere Jahre für Brandschutztüren
Nach einem sehr vielversprechenden Start in das neue Jahr, erfuhr die Branche für Brandschutztüren in Westeuropa einen starken Einbruch. So stürzte der Markt im ersten Quartal 2020 gegenüber 2019 um 11,5 Prozent im Wert ab. Für das Gesamtjahr erwartet Interconnection Consulting einen Rückgang von 5,6% gegenüber dem Vorjahr.
Interconnection hat keine guten Nachrichten für die Hersteller von Brandschutztüren. In Deutschland, dem größten Markt für Brandschutztüren in Europa, wird für das Gesamtjahr ein Rückgang von 7,4% erwartet, wobei hier vor allem die starken Rückgänge im Nicht-Wohnbau ihre Spuren hinterlassen.
Einer der stärksten Einbrüche in der EU wird aus heutiger Sicht für Italien prognostiziert (-10,1%), während der Feuerbrandschutztüren-Markt in den Benelux-Länder und Großbritannien 8,7% respektive 7,6% verlieren wird. Auch Skandinavien wird hart von der Krise getroffen und insgesamt 9,6% einbüßen, wobei der Rückgang in Dänemark und Schweden wahrscheinlich sogar im zweistelligen Bereich liegen wird.
Große Erwartungen an EN16034
Große Erwartungen setzt der Markt in die Einführung von neuen Standards zur Harmonisierung der Richtlinien innerhalb der EU und Türkei, um faire Bedingungen für die Hersteller zu gewährleisten. Diese Änderungen, die im November 2019 in Kraft getreten sind, betrafen jedoch nur Außentüren und Schiebetüren. „Gerade die Außentüren betreffen nur einen vernachlässigbaren Anteil aller Brandschutztüren und daher sind die Auswirkungen auf die Preisharmonisierung noch nicht so stark wie gewünscht“, erklärt Jan Hudak, Autor der Studie. Dies ist jedoch eines der großen Ziele, um die großen Preisunterschiede in den verschiedenen Ländern zu verkleinern. Daher werden auch in Zukunft am oberen Ende der Preisskala die Holztüren mit einer Feuerresistenz von 90 und 120 Minuten dominieren, während am unteren Ende der Resistenzskala (30 min und 60 min) die Stahltüren dominant bleiben werden.
Trübe Aussichten
Der Absturz der Nachfrage im ersten Halbjahr 2020 wird aufgrund der bereits erteilten Baubewilligungen – die insgesamt rund 3 Mrd. Euro betragen – ab September ein wenig abgeschwächt. Die zweistelligen Rückgangszahlen, die bis zum Sommer erwartet werden, können damit teilweise kompensiert werden. Trotzdem werden die schrittweisen Lockerungen der Maßnahmen zur Eindämmung von COVID-19 nur teilweise zur Erholung führen. Der Markt für Brandschutztüren wird noch bis 2022 brauchen, um sich vollständig von der Krise erholt zu haben. Erst 2023 ist damit zu rechnen, dass das Marktniveau von 2019 wieder erreicht wird, so die Interconnection-Studie.
Außerdem gilt: Gemeinsam schaffen wir das!