Oventrop mit Gewerkschafts-Zoff

Das Heimschicken von Personal kurz vor Weihnachten sorgt für einigen Wirbel beim deutschen Traditionsunternehmen.

Am 20. Oktober war die Welt bei Oventrop noch in Ordnung. Damals feierte die Geschäftsführung den Eintritt von 25 junge Menschen, die heuer beim Thermostathersteller ins Berufsleben gestartet sind. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit unseren neuen Auszubildenden und Studierenden“, so die beiden Geschäftsführer Johannes Rump und Gabi Wilwers.
Dass die Führungskräfte auch ganz anders können zeigte sich weniger Wochen später. Ausgerechnet am Niklaustag hat das Unternehmen rund 25 Mitarbeiter aus der Verwaltung in Brilon und Olsberg bei vollem Lohnausgleich heimgeschickt, darunter auch langgediente Oventroper:innen. „Wir müssen aktuell auf geänderte Rahmenbedingungen im Baugewerbe reagieren und sind gezwungen Kosten einzusparen “, so ein Sprecher des Unternehmens.
Das hat Betriebsrat und die IG Metall auf den Plan gerufen. Sie finden das Vorgehen „skrupellos“ und fordern die Unternehmensführung zu einem vernünftigen Diskurs auf. Insgesamt wird befürchtet, dass einer für Mitte 2024 angekündigten Restrukturierung bis zu 200 Mitarbeiter:innen zum Opfer fallen könnten.

Über Oventrop

Das Familienunternehmen ist mit seiner über 170-jährigen Geschichte im Sauerland verwurzelt, aber auch international stark aufgestellt. Am Stammsitz in Olsberg und im benachbarten Brilon sind rund 1.000 Mitarbeiter:innen beschäftigt. Hinzu kommen Produktionsstätten in Polen und China. Mit acht Tochtergesellschaften und zahlreichen Vertretungen ist das Unternehmen weltweit in über 80 Ländern präsent.