OVE: Ruf nach Investitionen
Der Österreichische Verband für Elektrotechnik fordert Geld für den Umbau und die Digitalisierung des Energiesystems, um die Versorgungssicherheit auch in Zukunft sicherzustellen.
Zumindest temporär sei auch eine Entkoppelung der Strom- und Gaspreise notwendig, so der OVE im Rahmen einer Pressekonferenz anlässlich der OVE-Technik Tagung. Unter anderem widmet man sich dem brennenden Thema der Versorgungssicherheit. „Für diesen Winter ist die Versorgung gesichert, die Speicherziele wurden früher erreicht“, beruhigt E-Control-Vorstand Alfons Haber. „Kilowattstunden waren noch nie so wertvoll wie heute, wir müssen effizient und sparsam mit der vorhandenen Energie umgehen“.
Forderung temporärer Strommarkteingriff
Der OVE fordert neben diesen kurzfristigen Maßnahmen wie Energiekostenzuschüssen aber auch mittel- und langfristige Lösungen, wie zum Beispiel eine – zumindest temporäre – Entkoppelung der Strompreise von den Gaspreisen. Würden Gaskraftwerke innerhalb des Merit Order-Prinzips vom Staat gefördert, wären diese nicht mehr preisbestimmend, wodurch der Strompreis sinken würde. „Österreichs Energiewirtschaft hat bereits gute Konzepte vorgelegt. Es liegt nun an den Entscheidungsträgern, diese Vorschläge auf europäischer Ebene zu vertreten und möglichst rasch umzusetzen“, so OVE-Präsident Kari Kapsch.
Investitionen ins Netz notwendig
Um die Versorgungssicherheit auch in Zukunft sicherzustellen, ist ein rascher Infrastrukturausbau notwendig. Dabei gehe es nicht nur um den Ausbau der Erzeugungskapazitäten für Erneuerbare Energien, sagt Martin Graf, Vorstandsdirektor der Energie Steiermark: „Wir haben ein großes Konjunkturpaket vor uns, wenn wir die Ziele für 2030 erreichen wollen.“ Dafür brauche es die Ertüchtigung, den Ausbau und die Automatisierung und Digitalisierung der Stromnetze kombiniert mit innovativen, netzdienlichen Speichertechnologien. In der Steiermark sollen rund 1.5 Milliarden Euro in die Netzinfrastruktur investiert werden. „Wir müssen aber auch umsetzen dürfen. Im Moment dauern Genehmigungsverfahren zu lange“, so Graf.
Ein zweiter Aspekt bei Investitionen: Auch in die Ausbildung und neue Fachkräfte muss investiert werden. Alleine in OÖ würden auf 1.800 freie Stellen 120 Bewerber kommen, so Kapsch mit einem Beispiel.