OVE mit Tipps für Kurz & Co

OVE - Österreichischer Verband für Elektrotechnik fordert Bekenntnis zu Energiewende und Innovation.

Kluge Konjunkturprogramme können Österreichs Wirtschaft aus der Krise führen. Die Umsetzung der Energiewende, aber auch die Stärkung des Innovationsstandortes Österreich bieten zahlreiche Möglichkeiten für zukunftweisende Investitionen. Starke Impulse für die Ökologisierung von Unternehmen und Privathaushalten sowie für Forschung und Innovation im Bereich der Elektrotechnik, Energietechnik und Informationstechnik können gerade jetzt den Standort Österreich zukunfts- und krisensicher machen, meint der OVE Österreichischer Verband für Elektrotechnik und gibt der Regierung ein paar Tipps, die natürlich nicht ganz gratis sind.

Investitionen in Energiewende fördern

Mit Investitionsanreizen, etwa der Wiedereinführung eines Investitionsfreibetrags oder Förderpaketen für die Ökologisierung von Unternehmen und privaten Haushalten, könnte die Politik zahlreichen Projekten schnell zur Umsetzung verhelfen und damit die österreichische Wirtschaft nachhaltig stärken. „Seien es Förderungen für eine dezentrale Stromversorgung, für den Ausbau der Elektromobilität oder für Digitalisierungsprojekte – es gibt viele Investitionsanreize, die nicht nur die Wirtschaft ankurbeln, sondern auch die Klimaziele unterstützen“, betont OVE-Präsident Kari Kapsch.

Erneuerbaren Ausbau Gesetz: Zeitplan einhalten

Vor allem das Erneuerbaren Ausbau Gesetz, das 2021 in Kraft treten soll, sei ein wesentlicher Schritt in Richtung Investitions- und Planungssicherheit für die Energiebranche. Es gelte daher, den Zeitplan trotz Krise unbedingt einzuhalten. „Die Energiewirtschaft verfolgt ein ehrgeiziges Investitionsprogramm. Doch nur wenn die Genehmigungen für unsere Strominfrastrukturprojekte rasch über die Bühne gehen, können wir unsere Aus- & Umbauprojekte auch zeitnahe durchziehen, erklärt OVE-Vizepräsident Gerhard Christiner. Alleine die APG werde heuer 350 Millionen Euro und in den nächsten zehn Jahren insgesamt 2,9 Milliarden Euro in die Strominfrastruktur investieren. Deswegen benötige man ein „klares Bekenntnis und stabile Rahmenbedingungen zum raschen Umbau des gesamten Energiesystems hin zu einer erneuerbaren Energie- und Stromwelt“, bestätigt OVE-Vizepräsident Gerhard Christiner.

Korrektur der OIB-Richtlinie 6

Einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der Energiewende leiste auch das Gewerbe mit seinen vielen regionalen Fachbetrieben. „Dafür braucht es neben innovativen Betrieben mit gut ausgebildeten Fachkräften auch die entsprechenden Rahmenbedingungen“, so Andreas Wirth, Bundesinnungsmeister für Elektro-, Gebäude-, Alarm- und Kommunikationstechnik. Der OVE fordert daher von der Landeshauptleutekonferenz dringend notwendige Nachbesserungen in der OIB Richtlinie 6, um den Einsatz neuer Technologien beim Bau und bei der Sanierung von Gebäuden zu erleichtern sowie den Ausbau der Photovoltaik-Kapazitäten im Rahmen der Klima- und Energiestrategie voranzutreiben. Die aktuelle Fassung der Richtlinie erschwert das durch eine klare Benachteiligung der Energieform Strom. So findet etwa selbst produzierter Ökostrom aus Photovoltaik-Anlagen keine ausreichende Anerkennung im Energieausweis eines Gebäudes.

Außerdem gilt: Gemeinsam schaffen wir das!

Produktion zurückholen

In der Corona-Krise gab es schon früh Einschränkungen bei den Lieferketten aus Asien. Ziel sollte daher sein, die Entwicklung und Produktion strategisch wichtiger Produkte wieder nach Europa zu verlagern. „Um den Forschungs- und Produktionsstandort Österreich zu stärken, braucht es Electronic Based Systems, Künstliche Intelligenz, Automatisierung und Robotik. Möglich sind diese neuen Technologien nur, wenn Forschung, Entwicklung und Innovation auch bei der Vergabe von Förderungen den Stellenwert haben, den sie verdienen“, so Wolfgang Bösch von der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik an der TU Graz.

Digitalisierung vorantreiben

Von E-Learning und interaktiven Laborübungen bis hin zu Smart Factory (Production) oder Live-Video-Inspektionen – die Corona-Krise hat in vielen Bereichen einen Digitalisierungsschub ausgelöst, allerdings auch notwendige Verbesserungen in der Infrastruktur aufzeigt. „Es liegt jetzt an der Politik, mit entsprechenden Förderungen und Investitionen IT-Infrastruktur für flächendeckende Gigabit-Übertragungsnetze vor allem im ländlichen Raum zu etablieren. Auch die zukunftsorientierte Ausstattung von Bildungseinrichtungen muss auf der politischen Agenda weit oben stehen“, betont OVE-Generalsekretär Peter Reichel.