Maschinenbauer auf Wachstumskurs
2022 ist der Maschinenbauumsatz um 10 Prozent auf 33,7 Milliarden Euro gestiegen, die Beschäftigung um 4,9 Prozent, so der aktuelle Branchenbericht der UniCredit Bank Austria.
Für 2023 wird erwartet, dass der Maschinenbau etwas an Schwung verliert. „Die wirtschaftlichen Unsicherheiten, die hohen Energiepreise und wieder steigenden Finanzierungskosten dämpfen die Investitionsbereitschaft der Maschinenbaukunden. Die Gefahr eines stärkeren Rückgangs der Branchenkonjunktur ist derzeit aber gering, da die Maschinenbauer weiterhin über hohe Auftragsbestände berichten“, analysiert UniCredit Bank Austria Ökonom Günter Wolf. 2022 sind die Maschinenbauproduktion um 4,9 Prozent und der Branchenumsatz um 10 Prozent auf den Rekordwert von 33,7 Milliarden Euro gestiegen.
Der Maschinenbau wird aber vor allem von der längst drängenden Dekarbonisierung der Produkte und Produktionsprozesse in allen Industrien profitieren, da die Umstellung in der Regel mit einer Modernisierung des Maschinenparks einhergeht, so der Branchenbericht. „Schon in den letzten Jahren ist der Anteil der Hersteller von Umwelttechnik an der Maschinenbauproduktion in Österreich sukzessive auf 18 Prozent gestiegen“, sagt Wolf.
Aufschwung in zweiter Jahreshälfte
Gegen Ende 2022 sind die Auftragseingänge im Maschinenbau stark gesunken und kündigen in den ersten Monaten 2023 eine Konjunkturverlangsamung an. In den wichtigsten europäischen Maschinenbaumärkten leiden die Unternehmensinvestitionen unverändert unter den wirtschaftlichen Unsicherheiten. Ein stärkerer Rückgang der Branchenkonjunktur sei nicht zu erwarten, da die Maschinenbauer noch in der Konjunkturbefragung im Jänner 2023 weiterhin hohe Auftragsbestände und eine Kapazitätsauslastung von 92 Prozent berichteten, ein Wert, der zuletzt 2007 erreicht wurde. Zwar haben die Produktionsbehinderungen durch Materialmangel nachgelassen, wurden aber in der Konjunkturerhebung im Jänner noch von 45 Prozent der Unternehmen als Beeinträchtigung genannt. Gleichzeitig hat der Arbeitskräftemangel zu Jahresbeginn an Gewicht gewonnen.
Ab der zweiten Jahreshälfte 2023 sollte die Investitionsgüternachfrage in den großen Absatzmärkten der Maschinenbauer wieder an Schwung gewinnen, heißt es in dem Bericht. Unter der Annahme, dass die wirtschaftliche Verunsicherung der Unternehmen abnimmt und damit ihre Investitionsbereitschaft wieder wächst, werden die industrienahen Maschinenbauer auch zunehmend von den EU-Subventionsprogrammen profitieren. Hingegen verschlechtern sich die Konjunkturaussichten der baunahen Maschinenbausparten im Lauf des Jahres. Die Sparten tragen etwa ein Drittel zum Branchenumsatz bei und sorgten noch 2021 und 2022, angetrieben von der dynamischen Baukonjunktur, für eine überdurchschnittlich starke Nachfrage nach Klimageräten, Aufzügen und sonstigen Baumaschinen.