Linz AG setzt auf Fernkälte
Der Bedarf an Kühlung von Gebäuden wird immer größer. Daher baut die Linz AG ihr Fernkälte-Netz aus und möchte künftig Fernkälte aus der im Sommer ungenutzten Fernwärme erzeugen.
Derzeit versorgt die LinzAG mehr als 80.000 Wohnungen mit Fernwärme. In den letzten Jahren stieg parallel zu den sommerlichen Temperaturen sowie zur Anzahl an Hitzetagen und „Tropennächten“ der Bedarf an Raumkühlung und insbesondere in Städten der Bedarf an sogenannter Fernkälte. Das Aufgabengebiet der Fernwärmetechniker der Linz AG erweitert sich demnach zunehmend in Richtung Kältetechnik. Der Ausbau der bestehenden Systeme rund um Fernkältezentrale, -netz und -erzeugung ist im Gange. In den nächsten Jahren ist eine an Bedarf und Machbarkeit orientierte Fernkälte-Offensive geplant. Die Schwerpunkte zur Leistungssteigerung liegen dabei auf dem Aus- bzw. Neubau von Fernkältezentralen im Stadtgebiet Linz, dem Ausbau der Kühlwasser- und Fernkälteleitungen und der Fernkälteerzeugung mittels Fernwärme.
Teilweise wurde das bestehende Kältenetz in innovativer grabungsloser Horizontal-Spülbohrung gebaut – z. B. beim unterirdischen Queren des Volksgartens oder der ÖBB-Trasse für die Leitung „Fernkältezentrale Friedhofstraße – Musiktheater“. Dabei treibt eine Bohranlage ein Gestänge mit einem steuerbaren Bohrspülkopf in den Boden und bohrt einen unterirdischen Kanal – auf dem Rückweg wird das Rohr eingezogen. Derzeit ist das Fernkältenetz rund 2,1 Kilometer lang, weitere 2,8 Kilometer sollen noch folgen.
„Derzeit liegt unsere Anschlussleistung bei 12,4 Megawatt Fernkälte, diese soll in den nächsten Jahren zumindest auf über 20 MW und damit um mehr als 70 % gesteigert werden. Direkt beim Linz AG-Centerareal entsteht die dritte Linzer Fernkältezentrale und unsere betriebsälteste Kältezentrale im Donaupark wird gerade ausgebaut. Insgesamt wird die Linz AG in den Fernkälteausbau rund 8 Millionen Euro investieren“, betont Linz AG-Generaldirektor Erich Haider.