Kludi baut ab und um

Die Sanitärflaute wirft ihre Schatten voraus: Kludi baut 80 der 140 Stellen am österreichischen Standort ab. Hornstein soll zum Innovations- und Fertigungszentrum für Küchenarmaturen umgebaut werden.

In den Werken im deutschen Menden, Hornstein und im ungarischen Diósd sollen bis zum Frühjahr 2023 gezielt Fertigungskompetenzen konzentriert werden. Während das Stammwerk im Sauerland zum Entwicklungs- und Produktions-Hub für anspruchsvolle Badarmaturen und Brausen weiterentwickelt wird, wird der Standort in Hornstein zum Innovations- und Fertigungszentrum für Küchenarmaturen umgebaut werden. „Dies schließt den Aufbau eines ‚Specifications Hubs‘ und einer großen Show-Küche mit ein, mit denen wir vor allem Hotel-Betreiber sowie im Hotel-Geschäft tätige Planer und Architekten aus Europa, dem Mittleren Osten und Asien nach Hornstein holen möchten“, erläuterte Julian Henco, Vorsitzender der Kludi Geschäftsführung.

Das mittelständische Unternehmen will sich in seinen drei europäischen Werken auf die Herstellung von Premiumprodukten fokussieren. Armaturen für den Volumenmarkt werden ab 2023 verstärkt in den Vereinigten Arabischen Emiraten gefertigt, um von dort vor allem den Mittleren bis zum Fernen Osten zu bedienen, teilt Kludi mit. Dort unterhält Kludi seit 2006 gemeinsam mit seinem Gesell-schafter, der RAK Ceramics Gruppe, eine Armaturenfabrik für die Marke Kludi RAK.

Mehr als die Hälfte der Jobs weg

Angesichts der schwierigen konjunkturellen und politischen Rahmenbedingungen sei seit dem russischen Angriff auf die Ukraine der Kostendruck noch einmal erheblich gestiegen. Kludi habe nach vier Jahren des Wachstums im vergangenen Quartal erstmals wieder einen spürbar rückläufigen Auftragseingang verzeichnen, heißt es vom Unternehmen. Im Rahmen der großangelegten Umstrukturierung werden jetzt auch Stellen gestrichen. In Hornstein sollen 80 von 140 Stellen in den nächsten Monaten sein. Für die betroffenen Mitarbeiter sollen Sozialpläne erarbeitet werden.