Jammern auf hohem Niveau

Das Baubarometer der Info-Techno Baudatenbank für 2023 zeigt: Die Stimmung ist schlecht, die Auftragslage gut.

Hohe Rohstoffpreise, stark gestiegene Energiekosten, Lieferengpässe und die neuen Regeln bei der Kreditvergabe versetzen der österreichischen Bauwirtschaft einen Dämpfer. Dies belegt auch das aktuelle Baubarometer der Info-Techno Baudatenbank, an der sich rund 630 Unternehmen aus dem Bauhaupt- und Baunebengewerbe, sowie Planer und Architekten aus dem ganzen Bundesgebiet beteiligt haben.

2023 – nur ein Viertel optimistisch

Die Erwartungen für 2023 sind verhalten? 52,7 % der Unternehmen gehen von einer weiter rückläufigen Gesamtentwicklung der Bauwirtschaft in den nächsten 12 Monaten aus. Nur knapp mehr als ein Viertel (26,5 %) zeigt sich optimistisch und rechnet mit einer Verbesserung, 20,8 % erwarten, dass sich im Vergleich zu 2022 wenig ändern wird – die Entwicklung also verhalten bleibt.
Nur 17,5 % bewerten die aktuelle persönliche Geschäftslage als „besser“, einmal mehr ein absoluter Tiefststand im halbjährlichen Baubarometer seit 2015 – zu Jahresmitte 2022 waren es immerhin noch 21,5 %, weit entfernt vom Topwert von 48 % im Juli 2021.

Über 50 % finden Auftragslage sehr gut

Ein Blick auf die Auftragslage für das Gesamtjahr 2023 widerspricht den düsteren Prognosen der Wirtschaftsforscher. Über 50 % der Unternehmen bewerten ihre Auftragseingänge für das Jahr 2023 als „sehr gut“ (22,5 %) beziehungsweise „gut“ (37,2 %). Immerhin noch ein Viertel der Befragten gibt ein „Befriedigend“, 10,2 % beurteilt ihre Auftragslage als „genügend“ und nur 5,2 als „nicht genügend“. Das aktuelle Baubarometer zeigt damit im Vergleich zu den Ergebnissen zur Jahresmitte 2022 – noch nicht deutlich überzeugend, aber klar erkennbar – nach oben und entspricht in etwa jenem, das zu Jahresbeginn 2022 erstellt wurde.

2022 Null-Wachstum, 2023 wird besser

Laut Wifo verzeichnete das Bauwesen 2022 ein reales Nullwachstum, für das Jahr 2023 prognostizieren die Experten ein kleines Plus von 0,3 %. Insbesondere im Wohnbau gab es im letzten Jahr deutliche Rückgänge (-2,1 %) und für dieses Jahr wird ein Minus von –1,1 % gegenüber dem Vorjahr erwartet. Das aktuelle Baubarometer spiegelt diese Ergebnisse und Prognosen wider.