Hartgesottene Liebe zu Öl

Technologieoffenheit bleibt der Schlachtruf: Der Verein Energie.Wärme.Österreich (EWO) plädiert für den Erhalt von Ölheizungen und freut sich über die Abschwächung des Erneuerbaren-Wärme-Gesetzes.

Gleich zwei Umfragen in diesem Jahr (Jänner und Juni 2023) wurden vom EWO durchgeführt. „Die überdurchschnittliche Rücklaufquote von über 20 Prozent bestätigt das große Mitteilungsbedürfnis der betroffenen Haushalte. Österreichs Ölheizungsbesitzer:innen wollen, dass ihre Anliegen von der Politik ernst genommen werden“, heißt es dazu von EWO-Geschäftsführer Martin Reichard. Laut EWO gibt es rund 600.000 Haushalte die mit Öl heizen.

Die Kernaussagen der Umfragen lassen beim Ausblick auf die Energiewende – und die Versuche der Regierung mit Förderungen den Heizungstausch voranzutreiben – keine großen Hoffnungen aufkommen: 97 Prozent der befragten Ölheizungsbesitzer:innen sind mit ihrer Heizungsanlage sehr zufrieden. Knapp 90 Prozent der Befragten haben keine Umstiegspläne auf andere Energiesysteme innerhalb der nächsten 5 Jahre. 64 Prozent der Befragten warten auf erneuerbare, klimafreundliche Flüssig-Brennstoffe. Die Wahrscheinlichkeit auch in 10 Jahren mit Flüssig-Brennstoffen zu heizen, gaben die Befragten mit durchschnittlich 70 Prozent an und sehen in der Ölheizung auch eine versorgungssichere Heizung.

Hoffnung auf Flüssig-Brennstoffe

Im Zuge von Arbeitskreisen wurde eine Forderungsliste für eine klimafreundliche Zukunft der Raumwärme erstellt, die anschließend in Form der „EWO-Roadmap 2030“ an politische Entscheidungsträger:innen herangetragen wird. Unter anderem wünschen sich die Teilnehmenden Technologieoffenheit und Energieträgervielfalt, die Anerkennung und Förderung von Hybridlösungen, die Anerkennungen von Beimischungen klimafreundlicher Flüssig-Brennstoffe und mehr Mitsprachrecht für die Bevölkerung.

Der EWO setzt sich für Anerkennung von „Green-Fuels-Ready“-Geräten im Neubau ein. Außerdem wünscht man sich die Vereinheitlichung von Landes- und Bundesgesetzen: keine unterschiedlichen behördlichen Vorgaben beim Ölkesseltausch (wie z.B. Alternativenprüfung, die nur in Salzburg erforderlich ist). Auch bei der Förderpolitik sieht man Verbesserungsbedarf und ruf nach Geldern für die Erforschung und Produktion klimafreundlicher Flüssig-Brennsto­ffe aus erneuerbaren Quellen.