Gebäudetechnik-Markt bleibt stabil
2019 hat sich der Wirtschaftsbereich der Haus- und Gebäudetechnik in Deutschland positiv entwickelt und konnte die Umsätze größtenteils steigern. Aktuell wirkt sich die Pandemie negativ auf die Nachfrage aus.
Der aktuelle Marktdatenbericht für die Haus- und Gebäudetechnik im Auftrag der Weltleitmesse ISH sowie der VDS – Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS), des Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie ( BDH), und dem Forum für Energieeffizienz in der Gebäudetechnik (VdZ), gibt erneut einen profunden Branchenüberblick.
Die Studie, die erstmals von der B+L Marktdaten GmbH durchgeführt wurde, kommt u.a. zu dem Ergebnis, dass sich der Wirtschaftszweig Haus- und Gebäudetechnik im Jahr 2019 positiv entwickelt hat und die Umsätze in den meisten Segmenten gestiegen sind. Insbesondere die starke Neubauaktivität hatte sich positiv ausgewirkt.
Viel Licht im Jahr 2019
Die gesamte Branche der Haus- und Gebäudetechnik umfasst die Segmente Industrie, Handel und installierende Unternehmen. Insgesamt lassen sich dem Wirtschaftsbereich rund 49.000 Unternehmen zuordnen. Die Umsätze in der gesamten Haus- und Gebäudetechnik lagen 2019 bei 60,9 Mrd. Euro und konnten somit um + 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden.
Die Heizungs-, Lüftungs-, Klimatechnikindustrie und Gebäudeautomation setzte im Jahr 2019 ca. 13,4 Mrd. Euro um. Im Vergleich zu 2018 sind die Umsätze damit um + 1,8 Prozent gestiegen.
Die Sanitärindustrie konnte einen Umsatz von 3,2 Mrd. Euro und damit eine Steigerung um + 2,7 Prozent erzielen. Der Umsatz des Fachgroßhandels lag im Jahr 2019 bei rund 17 Mrd. Euro, eine Steigerung um + 4,0 Prozent im Vergleich zum Jahr 2018.
Die Gesamtumsätze in der Installationsbranche lagen nach Hochrechnungen des Zentralverband Sanitär, Heizung, Klima und B+L bei insgesamt 46,6 Mrd. Euro – eine Steigerung um + 1,4 Prozent im Vergleich zu 2018.
Der Anteil der Haus- und Gebäudetechnik an den gesamten Investitionen im Hochbau beläuft sich auf 17,5 Prozent – ein nahezu konstanter Wert über die vergangenen sechs Jahre hinweg.
Aktuelle Herausforderungen
Aktuell sieht sich die Branche mit verschiedenen Entwicklungen konfrontiert. Die COVID-19-Pandemie wirkt sich negativ auf die Nachfrage in den europäischen Nachbarländern aus und auch die Inlandsnachfrage, insbesondere im Neubau und im Nichtwohnbau, ist rückläufig. Dennoch ist die deutsche Bauwirtschaft bisher besser durch die Krise gekommen als die in vielen anderen europäischen Ländern. Positive Impulse kommen insbesondere aus dem Bereich der Bestandsmaßnahmen. Die Förderungen im Rahmen des Klimapakets der Bundesregierung führen zu einem deutlichen Anstieg der Sanierungsmaßnahmen im Umfeld der Heizungs- und Gebäudetechnik.
Investitionen ins Eigenheim
Die Maßnahmen im Bestand profitieren allerdings nicht nur von den Förderungen, sondern indirekt auch von der Covid-19-Pandemie. Viele Eigenheimbesitzer verbringen durch Home-Office oder Kurzarbeit mehr Zeit zu Hause oder verzichten auf die Urlaubsreise. Zeit und Geld werden ins Eigenheim investiert. In der aktuellen B+L Sanierungsstudie, für die im Juni 2020 mehr als 1.000 Sanierer befragt wurden, zeigt sich ein Anstieg bei der Maßnahmenhäufigkeit von Sanierung und Renovierung. Während beim Heizungsaustausch die Förderungen eine zusätzliche Rolle spielen und der entscheidende positive Treiber sind, ist der Wunsch nach Barrierefreiheit vielfach ausschlaggebend für eine Badsanierung.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Sanierung die krisenbedingten Rückgänge aus dem Neubau teilweise abfedert. Für die Haus- und Gebäudetechnikbranche ist damit auch der Ausblick für das laufende Jahr 2020 positiv.
Übrigens: Die ISH digital findet vom 22. – 26.3.2021 digital statt. Mehr Informationen unter: www.ish.messefrankfurt.com