Fensterbranche im Sinkflug
Covid-19 versetzt nicht nur die Welt in Angst und Schrecken, sondern auch den Fenstermarkt in Deutschland, Österreich und der Schweiz, so eine aktuelle Studie.
Internorm, Josko & Co dürfen sich warm anziehen. Für das Jahr 2020 wird in der Fensterbranche der DACH-Region ein Absatzrückgang von 7,2 Prozent prognostiziert. Zwischen 2019 und 2023 wird der durchschnittliche jährliche Absatzrückgang einen Prozentpunkt betragen, so eine neue Studie von Interconnection Consulting. In der Prognose sind aufgrund der Sondersituation Unsicherheiten zu berücksichtigen. Die Zahlen der Studie bilden das derzeit realistischste Szenario ab, so der Autor Laszlo Barla. Danach sind das Neubausegment (-7,0% für 2020 erwartet) sowie das Renovierungssegment (-7,4%) gleichermaßen von der Krise betroffen. Gerade der Einbruch im Wohnbausegment mache der Branche zu schaffen, da dieser Bereich für rund zwei Drittel des Umsatzes verantwortlich ist.
Unabhängig von der heutigen Krise werden im Bereich der Rahmenmaterialien dem Trend folgend, Kombinationen weiter an Boden gewinnen. Holz/Alu-Rahmen, die 2019 einen Marktanteil von 14,9% aufwiesen, werden ihren Anteil bis 2023 auf 15,6% erhöhen. Die Kunststoff/Alu-Fenster werden in diesem Zeitraum von 7,5% auf 8,0% zulegen. Das Holzfenster hingegen wird seinen dramatischen Rückgang weiter fortsetzen und bis 2023 nur noch einen Anteil von 11,8% für sich verbuchen können. 2015 lag dieser noch bei rund 14 Prozent.
Innovation als Schutzschild
Für Österreich prognostiziert Interconnection der Fensterbranche in den nächsten Jahren in eine Rezession. Bis 2023 wird der durchschnittliche Umsatzrückgang bei 0,4% jährlich liegen. Damit wird der Marktwert von über 850 Mio. Euro im Jahr 2019 auf 838 Mio. Euro im Jahr 2023 sinken. Der österreichische Markt hat insofern ein europäisches Alleinstellungsmerkmal, da dieser von Materialkombinationen dominiert wird. Gemeinsam kommen Holz/Alu und PVC/Alu-Kombinationen auf einen Marktanteil von 46,7%. „Diese innovativen Kapazitäten der österreichischen Hersteller werden auch gebraucht werden, um diese Krise zu meistern“, erklärt Barla.
In Deutschland wird der Umsatzrückgang der Branche in diesem Jahr voraussichtlich 6,0% gegenüber 2019 betragen. Erst 2023 wird der Umsatz wieder das Vorkrisenniveau erreichen. Auch in der Schweiz ist Rezession am Fenstermarkt angesagt. Zwischen 2019 und 2023 wird der Rückgang durchschnittlich -1,7% jährlich betragen. Wobei aus heutiger Sicht der Objektbau schneller durch die Krise schreiten wird als der Wohnbau.
Außerdem gilt: Gemeinsam schaffen wir das!