Erster „Güteziegel“ in Wien verlegt
Der „Güteziegel“ soll für die große Expertise der Wiener Baumeister stehen und wurde nun in der Hernalser Hauptstraße 197 erstmals verlegt.
Die Landesinnung Bau der Wirtschaftskammer Wien verlegte am 20. Oktober erstmals den neuen „Güteziegel“ der Wiener Baumeister bei einem sanierten Altbau in der Hernalser Hauptstraße. Der „Güteziegel“ soll für die große Expertise der Wiener Baumeister stehen – von der Bauplanung über die Bauleitung bis hin zu Sachverständigentätigkeiten – und ist ein Ziegel mit entsprechender Prägung, der ab sofort bei jedem Immobilienprojekt verbaut werden kann, an dem ein Wiener Baumeister maßgeblich beteiligt ist.
„Die Wiener Baumeister sind jährlich an zahlreichen Wiener Projekten beteiligt und leisten wichtige Beiträge zur nachhaltigen Weiterentwicklung der Stadt, zur Schaffung von Wohnraum und zur hohen Lebensqualität. Um das auch vor Ort sichtbar zu machen, haben wir den ‚Güteziegel‘ der Wiener Baumeister ins Leben gerufen“, freut sich Innungsmeister Rainer Pawlick. Die „Güteziegel“ werden von der Landesinnung Bau Wien für Wiener Baumeister-Mitglieder kostenfrei zur Verfügung gestellt.
Große Wirtschaftskraft für Wien 2019
Auf Basis einer aktuellen Analyse des Instituts für Höhere Studien (IHS) erwirtschafteten 2019 insgesamt 2.092 aktive Baugewerbebetriebe rund 3 Milliarden Euro Umsatz und erreichten eine Bruttowertschöpfung in Höhe von 1,1 Milliarden Euro für Wien. Sie schufen bzw. sicherten direkt über 18.000 Arbeitsplätze. Daraus resultierten schließlich 325 Millionen Euro direkte Kaufkrafteffekte für Wien. Das sind jene Ausgaben für Güter und Dienstleistungen, die von im Wiener Baugewerbe Beschäftigten direkt in Wien getätigt werden.
Gedämpfte Aussichten spätestens für 2021
Damit erlebte das Wiener Baugewerbe ein starkes Jahr 2019 und auch für 2020 waren die Auftragsbücher gut gefüllt. Dass das Wiener Baugewerbe hauptsächlich im Wohnbau engagiert ist, der sich auch vor dem Hintergrund der COVID-19-bedingt schwierigen Konjunkturlage stabil entwickelt, lässt ebenso hoffen, wie auch Maßnahmen der Stadt. So sollten sich aktuelle Sanierungsoffensiven oder Grätzel-Erneuerungs-Programme nicht nur positiv für die Lebensqualität der Menschen, sondern auch die Auftragslage der Wiener Bauwirtschaft auswirken.
Dennoch gibt es viele Unsicherheiten für das Wiener Baugewerbe – angefangen beim ohnehin schon stark spürbaren Fachkräftemangel, der durch die Corona-bedingten teilweisen Grenzschließungen noch verschärft wird, bis hin zu Verzögerungen bei Baugenehmigungsverfahren. Letztere kamen im Frühjahr 2020 zunächst komplett zum Erliegen und dann nur sehr langsam wieder in Gang. „Gerade die verzögerten Baubewilligungen bereiten uns nach wie vor große Sorgen und wir hoffen sehr, dass dies nicht weiter zu massiven Projektverzögerungen, vor allem im kommenden Jahr 2021, führt. Noch ist dies – wie auch die gesamte konjunkturelle Lage für das Wiener Baugewerbe – mittelfristig nur schwer abschätzbar und manchem Betrieb fehlt die notwendige Planungssicherheit“, so Pawlick.