Deutsche Heizungsförderung lahmt gewaltig

Die deutsche Bescheidenheit in Sachen Heizungstausch ist nun amtlich. Seit der Einführung der neuen Förderung haben bislang nur 34.000 Einfamilienhausbesitzer:innen zugeschlagen. Das kleine Österreich liegt weitaus höher.

Seit dem 27. Februar können deutsche Eigenheimbesitzer:innen um eine Förderung für den Heizungstausch beantragen. Neben einer Grundförderung von 30 Prozent der förderfähigen Gesamtkosten sind mehrere Boni möglich. Maximal kann der Investitionszuschuss 70 Prozent erreichen. Richtig brummen tut das Instrument nicht. Im Nachbarland sieht man das anders. Die Förderstelle KfW zieht 100 Tage nach dem Start eine positive Zwischenbilanz. „Die Förderung ist ein wichtiger Baustein der Energiewende im Gebäudesektor – und sie kommt an“, sagte die für das Inländische Fördergeschäft zuständige Vorständin Katharina Herrmann am Freitag in Frankfurt am Main. „Bis Ende Mai hat die KfW rund 34.000 Zuschussanträge für den Austausch alter Heizungsanlagen zugesagt. Fördermittel in Höhe von 507 Mio. Euro sind bereits für die Kund:innen reserviert“, so eine Aussendung des KfW.

Noch vor eineinhalb Jahren war Deutschland ambitionierter. Aus dem „Wärmepumpen-Gipfel“ im November 2022 gab die Bundesregierung sogar das Ziel von 500.000 Wärmepumpen ab 2024 aus. Dass diese hohe Anzahl von angestrebten Geräten illusorisch ist, ist mittlerweile allen in der Branche klar.

Österreich tauscht intensiver

Verglichen mit den Zahlen aus Österreich wird die deutsche Zurückhaltung offensichtlich. Bei uns wurden seit dem Start der neuen Förderung mit Jahresbeginn 56.452 Förderungsanträge und darüber hinaus 62.784 Registrierungen (Stand 3. Juni 2024) gestellt. Auch wenn nur knapp 70 Prozent davon tatsächlich auf den Heizungstausch entfallen und der Rest auf thermische Sanierungen, ist das eine andere Nummer als bei unseren Nachbarn. Nicht vergessen, Deutschland ist zehn mal so groß wie die als „Autoland“ gebrandete Alpenrepublik mit ihren neun mächtigen Bundesländern.