Deutsche Bauindustrie sieht sich gut aufgestellt
Die Auftragslage sehe nach wie vor gut aus und der Auftragsbestand sei historisch hoch.
Trotz einer geringeren Zahl an neuen Aufträgen sieht sich die Bauindustrie in Deutschland auf einem guten Kurs. „Wir sind bisher gut durch die Krise gekommen, und wir werden in diesem Jahr keine großen Einschläge haben“, sagte der Präsident des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie, Peter Hübner, der Deutschen Presse-Agentur. „Die Auftragslage ist immer noch sehr gut. Der Auftragsbestand ist historisch hoch.“
Allerdings sprach er mit Blick auf zurückgehende Auftragseingänge im Wirtschafts- und Gewerbebau und fehlende Steuereinnahmen in den Kommunen von „alarmierenden Signalen für die Baubranche“. Vor allem bei öffentlichen Auftraggebern sei der Auftragseingang gesunken, auch weil viele Verwaltungsmitarbeiter nach wie vor von zu Hause aus arbeiteten.
Für das Gesamtjahr geht der Verband inzwischen von Umsätzen in Höhe von knapp 140 Milliarden Euro aus, was einem Wachstum von 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspräche. Ende Mai hatte Hübner noch mit einer Stagnation gerechnet. Allerdings war die Branche im vergangenen Jahr mit 6,7 Prozent beim Umsatz nahezu doppelt so schnell gewachsen.
Die solide Situation bedeute aber auch weiter steigende Baupreise. „Pro Jahr haben wir eine Preissteigerung, die sicherlich über der allgemeinen Preissteigerung der Jahre davor liegt“, sagte Hübner. Das liege vor allem an hohen Ausgaben für Lieferanten, Rohstoffe und die Deponiekosten. „Der eigentliche Bau, die eigentliche Erbringung der Bauleistungen ist da fast untergeordnet.“