Corona drückt Fenstersanierung

Die Nachfrage nach Fenstern sank in Österreich im Jahr 2020 signifikant. Nur durch steigende Preise schaffte der Markt erlösseitig ein moderates Plus.

Die wirtschaftlichen Verwerfungen als Folge der Corona-Pandemie schlugen im vergangenen Jahr in den Markt für Fenster und Hebeschiebetüren eine deutliche Delle. Laut aktuellem Branchenradar „Fenster in Österreich“ sank im Jahr 2020 die Nachfrage um 2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf rund 2,16 Millionen Fensterflügel. Entgegen der bislang dominierenden Annahme war das Minus jedoch nicht auf einen rückläufigen Neubau zurückzuführen, vielmehr brach – wie bereits während der Eurokrise 2013 – der Sanierungsmarkt ein. Im Vergleich zu 2019 schrumpfte die Nachfrage um nahezu sechs Prozent. Speziell private Haushalte schichteten offenbar in weitaus geringerem Umfang als bislang angenommen übliche Konsumausgaben (etwa für Reisen oder Freizeiteinrichtungen) in Eigenheiminvestitionen um und parkten stattdessen das nicht ausgegebene Geld lieber vorsorglich am Sparkonto.

Dass die Hersteller mit der Jahresbilanz des vergangenen Jahres alles in allem doch zufrieden sein können, lag einzig an den steigenden Preisen. Im Jahresabstand zog der Durchschnittspreis eines Fensters um 3,5 Prozent an, wodurch sich die Herstellererlöse moderat um 0,7 Prozent auf 863 Millionen Euro erhöhten. Ein Umsatzplus gab es jedoch nur bei Kunststoff- und Aluminiumfenstern. Holzfenster und Holzfenster mit Aluvorsatzschale (Holz/Alu) entwickelten sich auch erlösseitig negativ.

Wenngleich die anhaltenden Unsicherheiten hinsichtlich der weiteren Konjunkturentwicklung valide Prognosen erschweren, sollte der Markt doch bereits im heurigen Jahr wieder kräftig expandieren. Sowohl im laufenden wie auch im kommenden Jahr erwartet die Marktanalyse ein Erlösplus von jeweils knapp fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Angeschoben wird der Markt weiterhin vom Neubau, hinzu kommen voraussichtlich deutliche Impulse vom Sanierungsmarkt.