Bosch Thermotechnik mit Rekordumsatz
Der globale Riese steigert seinen Umsatz um 13 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro. Ab April heißt das Unternehmen Bosch Home Comfort Group.
Die Bosch Thermotechnik GmbH hat ein Rekordjahr auf das Parkett gelegt. Der Umsatz steigerte sich um 13 Prozent auf nunmehr 4,5 Milliarden Euro. Das Business mit Wärmepumpen legte um 54 Prozent zu, in Deutschland betrug das Wärmepumpen-Wachstum 75 Prozent. Damit sei man stärker gewachsen wie der Markt. Wie viel von den viereinhalb Milliarden Euro noch mit Geräten für fossile Brennstoffe erwirtschaftet wird, sagt der Thermotechnik-CEO Jan Brockmann lieber nicht. Man entwickle sich mit dem Markt. Transparenz sieht anders aus. Nur so viel: In den USA war das Air-Conditioning-Geschäft der Haupttreiber des starken Umsatzwachstums und in China verzeichnete man eine hohe Nachfrage nach Gas-Wandgeräte für den Wohnbereich.
Grüne Kapuzen
Zur Präsentation der Zahlen auf der ISH hat sich das Management der Bosch Thermotechnik grüne Jacken übergestülpt. Und: Ab April nennt sich das Unternehmen Bosch Home Comfort Group. Der neue Name steht auch für ein erweitertes Produktportfolio mit Air-Conditioning-Technologien und Well-being-Produkten. Dazu gehören mobile Klimaanlagen ebenso wie Infrarot-Paneele und Luftreiniger. Richtig wichtig sind den Stuttgartern für Europa aber die Wärmepumpe und Hybridlösungen mit Wärmepumpen. Deshalb wird auch kräftig investiert. Rund 700 Millionen Euro werden bis 2025 zur weiteren Beschleunigung des Wärmepumpenhochlaufs investiert.
Expansion in Deutschland, Schweden & Israel
Im mittelhessischen Eibelshausen ist Anfang 2023 eine neue Produktion für Wärmepumpen eröffnet worden. Am Standort Wernau werden die Labor- und Testeinrichtungen für Wärmepumpen und Hybridlösungen derzeit stark ausgebaut. Die Kapazität für Forschung und Entwicklung ist dort seit 2020 deutlich gestiegen. Im schwedischen Tranås sind die vorhandenen Produktionslinien in ihrer Kapazität erweitert worden. Außerdem ist dort im Februar 2023 eine weitere Produktionslinie für Wärmepumpen angelaufen. Auch am portugiesischen Standort Aveiro baut Bosch seine Produktionskapazitäten für Wärmepumpen kräftig aus. Um die bestehende Produktion von reversiblen Luft-Wasser-Wärmepumpen im Joint Venture mit Electra Industries auszuweiten, wurde im Februar 2023 der Grundstein für ein neues Wärmepumpenwerk im israelischen Ashkelon gelegt. Dort werden ab Mitte 2024 neben Air-Conditioning-Produkten für den israelischen Markt auch Wärmepumpen für den europäischen Markt gefertigt.
Ausblick
Für 2023 erwartet Bosch Thermotechnik eine positive Entwicklung der Heizungs- und Klimaindustrie. „Die Erwartungen der Branche war noch nie höher, die Wachstumsdynamik bleibt hoch. In den ersten drei Monaten hat sich der Absatz bei Wärmepumpen verdoppelt“, so der CFO Thomas Völz. Voraussetzung dafür dass es so bleibt seien stabile Rahmenbedingungen bei Material und Logistik. Ebenso sei es erforderlich, die finanzielle Unterstützung der Endkunden bei der Wärmewende fortzusetzen.
Dass der massive Ausbau der Wärmepumpenfertigungen schon bald zu Überkapazitäten führen könnte, glaubt man bei Bosch eher nicht. Vorausgesetzt freilich, dass die staatlichen Subventionen weiterhin fließen.