Bodenversiegelung vs Traum vom Haus

Velux-Studie zum Hausbau: Nur 17 Prozent der Österreicher:innen sehen Klima- und Bodenschutz als große Hürde – für 24 Prozent hat Nachhaltigkeit einen hohen Stellenwert

Tagtäglich werden in Österreich rund 11,3 ha Boden versiegelt – eine Fläche von mehr als 14 Fußballfeldern. Der größte Anteil entfällt dabei auf Betriebsflächen sowie Wohn- und Geschäftsgebiete. Doch die negativen Folgen der Flächeninanspruchnahme für Umwelt und Biodiversität sind längst nicht allen bewusst. Die repräsentativen Velux Studie „Der Traum vom Einfamilienhaus“, bei der 1.005 Österreicher:innen im Alter zwischen 14 und 75 Jahren befragt wurden, gibt Einblicke.

Umweltfolgen wenig bekannt

Fast zwei Drittel (65 %) der Österreicher:innen ist es wichtig, jetzt oder in Zukunft ein eigenes Haus zu besitzen. Die größten Hindernisse aktuell: die Finanzen. Die negativen Auswirkungen auf Klima- und Bodenschutz sehen hingegen nur 17 Prozent der Befragten als große Hürde. Nachhaltigkeit und Umweltschutz haben im Zusammenhang mit Hausbau noch einen relativ geringen Stellenwert bei den Österreicher:innen: So ist das Thema nur für rund ein Viertel (24 %) von hoher Bedeutung. Darüber hinaus ist allgemein nur 35 Prozent der Befragten vollkommen bewusst, dass Bodenversiegelung durch Neubau negative Effekte auf die Umwelt und Artenvielfalt in Österreich hat.

„Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass das Thema ‚nachhaltiges Bauen‘ in Österreich noch nicht wirklich in der breiten Bevölkerung angekommen ist. Vor allem in Bezug auf die negativen Umweltauswirkungen durch die stetig voranschreitende Bodenversiegelung braucht es eindeutig mehr Aufklärungsarbeit. Dazu gilt es, allgemein mehr Sichtbarkeit für diese Problematik zu schaffen und gleichzeitig realisierbare wie stimmige Alternativen zum Neubau auf der grünen Wiese aufzuzeigen“, erklärt Bernhard Hirschmüller, Geschäftsführer Velux Österreich.

Immerhin ist fast ein Viertel (24 %) der Befragten dazu bereit, der Umwelt zuliebe beim Hausbau Abstriche zu machen oder mehr Zeit zu investieren, um umweltfreundliche Gebäudelösungen zu finden. Mehr als ein Drittel (35 %) kann sich vorstellen, z.B. eine bestehende Immobilie zu kaufen und gegebenenfalls zu renovieren. Auch eine Dachaufstockung ist für 27 Prozent denkbar. Aber: Nur 14 Prozent sind vollends dazu bereit, mehr Geld für nachhaltigere Lösungen zu investieren.

Initiative Bauen ohne Boden

Um den Umwelt- und Klimaschutz der Baubranche voranzutreiben sowie der Bodenversiegelung gegenzusteuern, ist Velux Teil der Initiative Bauen ohne Boden – einem Zusammenschluss aus der Interessensgemeinschaft Innovative Gebäude, smartvoll Architekten, Institut für Immobilien, Bauen und Wohnen, Velux sowie dem Bundesministerium für Klimaschutz. Die Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, Möglichkeiten aufzuzeigen und voranzutreiben, den vorhandenen Gebäudebestand besser und effizienter zu nutzen, um die weitere Bodenversiegelung in Österreich einzudämmen.