Betonbaubranche vorsichtig optimistisch
Die Unternehmen der heimischen Beton- und Fertigteilindustrie sind für das erste Halbjahr 2022 vorsichtig optimistisch, hohe Energie- und Transportkosten belasten die Branche aber.
Das Vorjahr war ein Knaller, heuer geht es vermutlich weniger gut. Dies lässt sich aus dem aktuellen Konjunkturbarometer des Verbands österreichischer Beton- und Fertigteilwerke (VÖB) ablesen. Zwei Drittel der befragten Unternehmen erwarten demnach gleichbleibende Umsätze, knapp ein Viertel Umsatzsteigerungen.
„2021 war für die gesamte Bauwirtschaft ein sehr erfolgreiches Jahr. Obwohl unsere Branche nach wie vor über stabile Lieferketten verfügt, wirken die massiv gestiegenen Energie- und Transportkosten zunehmend als Wachstumsbremsen“, so VÖB-Präsident Franz Josef Eder in einer Aussendung.
2. Halbjahr 2021 – Umsatzparadies
Im zweiten Halbjahr 2021 meldeten laut VÖB 58 Prozent der befragten Unternehmen ein Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahr – dieses betrug durchschnittlich 15 Prozent. Wachstumsmotor war – wie in den Jahren zuvor – der Wohnbau.
Für die ersten sechs Monate 2022 gehen 22 Prozent der Unternehmen von einem Umsatzplus aus, 67 Prozent von gleichbleibenden Umsätzen. Etwas weniger optimistisch waren die Befragten für die gesamte Baubranche – nur 11 Prozent rechnen mit steigenden Umsätzen, 76 Prozent mit gleichbleibenden.
Das Geschäftsjahr 2022 schätzen 80 Prozent als „eher zufriedenstellend“ ein. „Obwohl die meisten Unternehmen vorsichtig optimistisch bleiben, setzen der starke Anstieg von Strom-, Gas- und Transportkosten im zweistelligen Bereich sowie aufgrund der COVID-Einschränkungen weiterhin verlangsamte Planungs- und Genehmigungsprozesse der gesamten Bauwirtschaft vermehrt zu“, sagt VÖB-Geschäftsführer Thomas Mühl.
Steigende Marktanteile erwartet
Übrigens: 59 Prozent rechnen mit steigenden Marktanteilen gegenüber anderen Baustoffen und Bauweisen. „Wir stellen aktuell einen erhöhten Bedarf an Fertigteilen fest, der durchaus eine Antwort auf aktuelle Unsicherheiten bei anderen Baustoffen ist. Diese betreffen die Beton- und Fertigteilbranche nicht, denn wir verfügen aktuell über stabile Lieferketten“, so Mühl.