Baumit: Umsatz gesteigert

Mit einem Umsatzplus von 14 Prozent hat Baumit Österreich das Jahr 2022 gut über die Bühne gebracht. Nicht so deutlich gestiegen sind Mengen und Ergebnis.

Mit einem Umsatz von 322 Millionen Euro hat Baumit Österreich erstmals die 300-Marke geknackt. Ein Gutteil der Steigerungen entfällt auf höhere Preise, die Mengen seien nur gering gestiegen, wie der Geschäftsführer Georg Bursik erklärt. Auch beim Ergebnis blieb man moderat etwas höher als im Jahr davor. Nicht gespart hat das Unternehmen im Vorjahr bei den Investitionen, die sind um 19 % auf 22 Millionen Euro gestiegen. Etwas 15 Millionen davon wurden in Produktionsanlagen am Stammsitz Wopfing (NÖ) vor allem in Energiesparmaßnahmen und Verbrauchsoptimierungen investiert.
Ebenfalls gewachsen ist die Holding „Baumit Beteiligungen GmbH unter der 45 Firmen gebündelt sind. Sie steigert den Umsatz von 1,44 Milliarden im Jahr 2021 auf nunmehr 1,76 Mrd. Euro in 2022.

Dämmung boomt nicht

Noch nicht richtig angezogen hat der Absatz von Wärmedämmverbundsystemen. Zwar gäbe es seit dem Herbst 2022 eine verstärkte Nachfrage, einen Hype wie jenen der Heizkessel und Wärmepumpen erlebt die Dämmung aber noch nicht. Um hier ein wenig nachzuhelfen, startet Baumit gemeinsam mit Austrotherm die Info-Kampagne 14malbesser.at. Dahinter steckt der Umstand, dass für die Beheizung eines 100 m2 ungedämmten Altbaus mittels Wärmepumpe 5.600 kWh Strom pro Jahr notwendig sind, während dieselbe Fläche im Passivhausstandard nur 400 kWh Strom zum Heizen benötigt. Diese Zahlen hat nicht Baumit, sondern das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie errechnet.

Einen Impuls in Richtung Dämmung erwartet man sich von der Neuauflage des Sanierungsschecks, wie Baumit Marketingleiter Roman Strickler sagt. „Die Erhöhung der maximalen Fördersumme von 6.000 auf 14.000 Euro zeigt, dass die Regierung den Handlungsbedarf erkannt hat. Ganz glücklich ist man dennoch nicht. Es wäre illusorisch, dass alle Bauten auf Passivhausstandard gebracht werden. Baumit wäre es naturgemäß lieber, wenn viele Häuser auf Niedrigenergiestandard gedämmt werden. Die Lösungen dafür sind jedenfalls vorhanden. Anders als bei Heizlösungen gäbe es bei der Dämmung auch keine Lieferengpässe, so Bursik.

Gewaltiges Potenzial

An Häusern zum Dämmen fehlt es hierzulande nicht. Rund 1,5 Millionen große und kleine Häuser stünden noch ungedämmt in der Landschaft. Das ergibt in Summe 250 bis 300 Millionen m2 Fassadenfläche, die unzureichend oder gar nicht gedämmt sind, so Bursik.

Ausblick

Dass die Bauwelt 2023 zusammenbricht, glaubt der Baumit-Chef nicht. Es werde weniger Wohnbau geben und die Häuser werden vielleicht ein wenig kleiner. Dafür würden aus anderen Sparten Impulse kommen, glaubt Bursik. Er geht 2023 für Baumit von einem Wachstum von 3 bis 4 Prozent aus. Sein Nachsatz: „Vergessen wir nicht, wir kommen von einem sehr hohen Niveau“.