36. Wiener Stadterneuerungspreise vergeben

Die Fachjury kürte zehn Siegerprojekte in den Kategorien „Pionierleistung“, „Wiener Meisterleistung“ und „Bravour Leistung“ und vergab dabei auch wieder einen Sonderpreis

Am Branchenaward nahmen heuer 31 Projekte teil. Die Landesinnung Bau Wien will mit der 36. Ausgabe des Wiener Stadterneuerungspreises ausgezeichnete und das Wiener Stadtbild prägende Revitalisierungsprojekte vor den Vorhang holen. „Als wunderbares Symbol haben wir mit dem Wiener Güteziegel in Gold, Silber und Bronze eine Trophäe, die den Höchstleistungen des Wiener Baugewerbes zusätzliche Wertigkeit verleiht“, so der Wiener Landesinnungsmeister Mario Watz.

Die Siegerprojekte

In der Kategorie „Pionierleistung“ wurde das Projekt Johann-Hoffmann Platz 10-15 in Wien-Meidling mit dem Wiener „Güteziegel“ in Gold ausgezeichnet. Durch die Sanierung konnte trotz Denkmalschutzes eine energetische Verbesserung erreicht werden. Im Dachgeschoss wurden zusätzlich 26 Wohnungen mit Freiflächen geschaffen. In 93 Wohnungen wurde der Standard angehoben und im Gartenhof 48 Balkone zugebaut. Das Projekt wurde durch die Gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft der Wiener Stadtwerke Gesellschaft m.b.H. (GWSG) in Auftrag gegeben. Die Realisierung erfolgte durch die Planung der Gesellschaft für Stadt und Dorferneuerung Ges.m.b.H. (GSD) und Umsetzung der Lavaro Bau Ges.m.b.H.

Gold „Bravour Leistung“:

Das Projekt „Obere Donaustraße 97-99“ im 2. Wiener Gemeindebezirk konnte in der Kategorie „Bravour Leistung“ die Fachjury am meisten überzeugen. Die Sanierung des denkmalgeschützten Bauwerkes war nicht nur aufgrund der Größe eine Herausforderung, sondern auch wegen der zentralen Lage direkt am Donaukanal. Auf zwei von drei Seiten umschließt die Straßenbahnlinie 2 den Gebäudekomplex, welche im Zuge der Sanierung umgelegt wurde und teilweise Arbeiten nur nachts nach Abschaltung der Straßenbahn möglich waren. Die Gebäudehülle wurde thermisch saniert (Energieverbrauch um mehr als 2/3 reduziert), alle Fenster getauscht und auf ein höheres Schallschutzmaß gebracht. Im Zuge der Sanierung und des DG-Ausbaus wurden 775 m² neue Wohnnutzfläche neuen geschaffen. Auftraggeber war die Stadt Wien – Wiener Wohnen, Bauausführendes Unternehmen Zingl Bau G.m.b.H. Die Planung und das Projektmanagement erfolgte durch Neumayer Projektmanagement GmbH.

Gold „Wiener Meisterleistung“:

In der Kategorie „Wiener Meisterleistung“ konnte sich das Projekt „Huglgasse 1A“ im 15. Wiener Gemeindebezirk durchsetzen. Das denkmalgeschützte Gebäude wurde 1895 als Bettina-Pavillon errichtet, es ist ein Teil des ehemaligen Kaiserin Elisabeth Spital. Das Gebäude wurde im Einvernehmen mit dem Bundesdenkmalamt in ein Pflegewohnhaus für 50 Bewohner in vier Wohngruppen umgestaltet. Ein bestimmendes Sanierungsthema war der Denkmalschutz – speziell für die Fassade samt Fenstern und Außentüren sowie für das zentrale Hauptstiegenhaus. Die historischen Dekorfliesen und Balustraden wurden erhalten und restauriert. Die Barrierefreiheit für das gesamte Gebäude nach ÖNorm B1600 sowie Lichtrufanlage und Desorientierten System ermöglichen den Betrieb als Pflegewohnhaus. Auftraggeber war die Gesiba Gemeinnützige Siedlungs- und Bauaktiengesellschaft, Bauausführendes Unternehmen Pittel + Brausewetter. Die Planung erfolgte durch Runser/Prantl architekten.

Sonderpreis für „The Leo Grand“:

Das Projekt am Bauernmarkt 1 im ersten Wiener Gemeindebezirk wurde von der Jury mit einem Sonderpreis bedacht. Die Grundfesten des Gebäudes reichen bis ins Zeitalter der Renaissance zurück. Nach seiner 300-jährigen bewegten Geschichte wurde das Haus nun restauriert und unter größtmöglicher Beibehaltung der historischen Substanz, insbesondere auch des historischen Dachstuhls, um zwei neue Dachgeschoße und eine vollständige Unterkellerung ergänzt. Bauherr war die Lenikus BM1 GmbH, die Planung erfolgte durch M&S Architekten und Lenikus Immobilien GmbH. Bauausführendes Unternehmen Bebau Bauges.m.b.H.

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