2020 verzeichnet Bau-Umsatzminus
Laut Statistik Austria verzeichnete der produzierende Bereich Bau von Jänner bis November 2020 ein Umsatzminus von 3,1 Prozent.
Im Zeitraum Jänner bis November 2020 erwirtschafteten die 36.764 Betriebe (+1,0%) der österreichischen Bauunternehmen im Vergleich zur Vorjahresperiode einen abgesetzten Produktionswert von 47,0 Milliarden Euro. Das entspricht einem nominellen Minus von 3,1% im Vergleich zur Vorjahresperiode. Der arbeitstägig bereinigte Produktionswert ging dabei im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,2% zurück. Nach den starken Rückgängen im Frühjahr 2020 konsolidierten sich in den Folgemonaten die Indikatoren für den Bau im Vergleich zum Vorjahresmonat wieder etwas. So erhöhte sich die Zahl der unselbständig Beschäftigten in diesem Kernbereich der österreichischen Wirtschaft im Vergleich zum November 2019 um 2,2% auf mehr als 303.000. Der Bauproduktionswert stieg um 4,7% auf 5,5 Milliarden Euro und lag damit über der industriellen Entwicklung (+2,7%).
Teils plus für Hochbau, Minus für Tiefbau
In den Hochbausparten waren für Jänner bis November 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum durchwegs rückläufige Produktionsentwicklungen zu beobachten („Erschließung von Grundstücken, Bauträger“ -15,0%; „Wohnungs- und Siedlungsbau“ -4,7%; „Sonstiger Hochbau“ -3,5% sowie „Adaptierungsarbeiten im Hochbau“ -0,4%). Im Tiefbau wiesen die Teilsparten „Kabelnetzleitungstiefbau“ mit +17,1%, „Brücken- und Hochstraßenbau“ mit +10,7% sowie „Sonstiger Tiefbau anderweitig nicht genannt“ mit +6,4% sogar ein Plus auf. Die übrigen Tiefbausparten lagen hingegen alle im Minus.
Die abgesetzte Produktion der Bautätigkeit für den öffentlichen Sektor lag in den ersten elf Monaten 2020 mit rund 7,5 Milliarden Euro um 4,3% unter der Vorjahresperiode. Die (in absoluten Zahlen) höchsten öffentlichen Investitionen gab es dabei in den Teilsparten „Bau von Straßen“ (2,0 Mrd. Euro), „Sonstiger Hochbau“ (1,3 Mrd. Euro) sowie „Wohnungs- und Siedlungsbau“ (1,0 Mrd. Euro). Von den wirtschaftlich bedeutsamsten Bausparten verzeichneten lediglich die Teilsparten „Kabelnetzleitungstiefbau“ mit +11,7%, „Sonstige spezialisierte Bautätigkeiten“ mit +11,4% sowie „Adaptierungsarbeiten im Hochbau“ mit +0,6% im Vergleich zur Vorjahresperiode nennenswerte Zuwächse im öffentlichen Bereich. Rückgänge beim öffentlichen Produktionsvolumen gab es unter anderem in den sehr wichtigen Teilsparten „Bau von Straßen“ (-9,4%), „Sonstiger Hochbau“ (-1,2%) und „Tunnelbau“ (-1,3%).
Produktonsplus im Burgenland und Vorarlberg
Regional betrachtet wiesen nur das Burgenland (+5,1%) und Vorarlberg (+4,0%) Produktionssteigerungen im Vergleich zur Vorjahresperiode auf. Rückgänge gab es neben Wien (-7,5%) und Kärnten (-5,6%) auch in allen anderen Bundesländern.
Ende November 2020 hatten die österreichischen Baubetriebe (ohne Baunebengewerbe) Auftragsbestände im Ausmaß von insgesamt 15,9 Milliarden Euro (+4,4%). Auf Bundesländerebene gab es dabei in Vorarlberg bei einem Volumen von 410,3 Mio. Euro mit +43,5% den höchsten Anstieg, gefolgt von Salzburg (+18,3% auf 1,3 Mrd. Euro) und der Steiermark (+9,2% auf 1,8 Mrd. Euro). Im Burgenland (-22,7% auf 200,7 Mio. Euro), Kärnten (-1,8% auf 633,4 Mio. Euro) und Tirol (-1,3% auf 2,1 Mrd. Euro) war hingegen das Auftragsbestandsvolumen rückläufig.
Ausblick auf 2021
Die Frühschätzungen zu Industrie und Bau (ÖNACE B bis F) zeigen für Jänner 2021 einen Rückgang des Umsatzindex (-7,3%), beim Beschäftigtenindex einen moderaten Rückgang (-1,9%) sowie beim Index der geleisteten Arbeitsstunden ebenfalls eine Verminderung (-7,5%) im Vergleich zum Vorjahr.
Betrachtet man den Industriebereich getrennt vom Bau, zeigt die Frühschätzung für den Umsatzindex sowohl für die Industrie (-7,3%) als auch für den Baubereich (-7,5%) eine negative Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr. Das Arbeitsvolumen weist im Vorjahresvergleich in der Industrie einen stärkeren Rückgang auf (-7,4%), im Baubereich gibt es im November ebenfalls eine negative Entwicklung (-7,4%). Beim Beschäftigungsindex gibt es im Bereich der Industrie einen Rückgang (-1,9%), die Entwicklung im Baubereich ist ebenfalls negativ (-1,5%).