Haus der Sanierung
Das Haus der Forschung in Wien wird nach 18 Jahren umfassend saniert. Ein Haken: der Brandschutz.
Der Brandschutz setzt mitunter immense Kräfte frei. Das hat zuletzt das Wiener Lorenz-Böhler-Krankenhaus gezeigt. Ein vernichtendes Gutachten hat gereicht, um ein ganzes Spital innerhalb weniger Wochen stillzulegen. Auch im Wiener Haus der Forschung in der Sensengasse im 9. Bezirk steht eine große Sanierung an. Wie man aus Kreisen der Forschung hört, werden die Mieter:innen des Bürogebäudes demnächst vorübergehend anderswo ihren Aktivitäten nachgehen. Mängel beim Brandschutz seien die Ursache für die Absiedelung, so die inoffizielle Erklärung für die bevorstehende Räumung des Hauses. Offiziell wird das so nicht bestätigt. „Für das Haus der Forschung steht eine schon länger geplante Modernisierung an, in deren Umfang auch Brandschutzarbeiten vorgesehen sind“, so eine Sprecherin der Hauseigentümerin BIG. Nicht bestätigt wird auch die Absiedelung. Derzeit würden „verschiedene Lösungen für die Abwicklung geprüft, eine Variante ist die Absiedelung der Mieter:innen“, so die Bundesimmobiliengesellschaft. Einzelne Mieter:innen dürften davon nichts wissen, sie sind längst auf Bürosuche. Geplante Übersiedelung Ende Juni. Ankermieterin des Hauses ist die Forschungsförderungsgesellschaft FFG. Dort scheint man nicht viel zu wissen. „Zu diesem Zeitpunkt kann ich Ihnen keine Details zu möglichen internen Planungen von zukünftigen weiteren FFG-Standorten mitteilen“, so Unternehmenssprecher Matthis Prabitz.
Sanierungsbedürftiger Vorzeigebau
Wäre der Haus der Forschung ein Altbau, dann wäre eine Großsanierung verständlich. Das Haus wurde aber erst 2006 eröffnet und damals von den Architekt:innen als Art Vorzeigebau bezeichnet. „Die Primärenergiekennzahl von 100 kWh/m² setzte bei der Errichtung des Gebäudes neue Standards. Dafür wurden neueste Technologien in Planung und Bau eingesetzt“, so das federführende Büro Mascha & Seethaler. Auch bei den Fachplaner:innen für die Haustechnik, Energie, Statik und Projektmanagement hat man auf große Namen vertraut. Der Brandschutz-Planer wird auf der Website der Architekten nicht verraten.