Wärmepumpen droht Förderstopp
Ein Förderstopp für 70 Prozent der Wärmepumpen steht im Raum. Das Kältemittel R410a sorgt für Verhandlungsmarathon zwischen Bürokraten und Wärmepumen-Herstellern.
Werden Wärmepumpen, die mit dem Kältemittel R410a gefüllt sind, künftig noch gefördert? Das ist eine pikante Frage, mit der sich im Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus gleich mehrere Abteilungen beschäftigen. Nachdem R410a ein F-Gas ist sind Chemiker involviert, weiters Experten aus der Umweltabteilung und der neu geschaffenen Sektion Klimaschutz. Zu einer Entscheidung sind sie nach monatelangem Beraten bislang nicht gekommen, wenngleich eine ganze Branche darauf wartet. Faktum ist, dass R410a-Geräte in den neuen Bestimmungen des Sanierungsschecks von der Förderung ausgeschlossen sind. Damit wären etwa 70 Prozent der am Markt verfügbaren Geräte nicht für eine geförderte Sanierung geeignet. Hintergrund sind die strikten Bestimmungen des Umweltzeichens, nach denen das Global Warming Potential (GWP) von R410a als zu hoch gilt.
Wie es scheint ist eine Lösung auf Fachebene nicht möglich, erklärt ein Insider dazu. Das heißt am Ende ist die Politik gefragt. Ministerin Elisabeth Köstinger hat nach der Geburt ihres Sohnes vermutlich schönere Sorgen. Bleibt der für ins Ministerium aufgestiegene Generalsekretär Josef Plank. Er ist bekannt als Kämpfer für Erneuerbare und war lange Jahre Präsident des Biomasseverbandes. Natürlich reden inzwischen auch die Wirtschaftskammer und die Industriellenvereinigung mit. Die Zeit drängt jedenfalls, denn die neuen Förderbestimmungen des Sanierungsschecks haben inzwischen auch die Länder hellhörig gemacht. Wenn auch sie R410a-Geräte aus dem Förderkatalog streichen, wäre das ziemlich heftig für Hersteller und Häuslbauer. Profitieren würden davon asiatische Anbieter, die mit anderen Kältemitteln arbeiten. Auf der Strecke blieben jedenfalls eine Reihe der heimischen Hersteller, die nur teilweise Geräte ohne R410a anbieten und an der Umstellung arbeiten.