Wachstum mit Plan
Das Ingenieurbüro Lechner + Partner Ingenieure GmbH feiert heuer das 10-Jahres-Jubiläum. Mit der „Dienstleistung Energielieferung“ peilt das Büro ein viertes Standbein an.
Heinz Lechner und sein Partner Franz Schlögl haben mit ihrem Ingenieurbüro „Lechner + Partner Ingenieure GmbH“ in Greinbach bei Hartberg heuer das zehnjährige GmbH-Jubiläum gefeiert. Beide sind Absolventen der HTBL in Pinkafeld, Lechner hält drei Viertel der Anteile, Schlögl den Rest. Die Oststeirer beschäftigen sich mit der Planung und Überwachung von gebäudetechnischen Anlagen – Heizung, Lüftung, Klima, Sanitär, Elektro und Nachrichtentechnik – sowie mit Energieversorgungssystemen sowie effizienten Wärme- und Kälte-Produktionsanlagen. Innerhalb der letzten vier Jahre ist die Lechner-Mannschaft von 20 auf 35 Mitarbeiter gewachsen, wovon zehn in Wien in der ehemaligen DDSG-Zentrale am Handelskai ihr Büro haben. Im Office in Greinbach fungiert Thomas Schlögl, Sohn des Partners als Büroleiter, Prokurist und Projektleiter. Mit dem Manpower-Wachstum ist auch der Umsatz von rund 2,5 Millionen auf ca. 3,5 Millionen Euro gestiegen.
Contracting-Beratung neu
Als neues Geschäftsfeld haben die Steirer heuer die Contracting-Beratung aufgenommen. „Wir haben bereits eine sehr große Contracting-Ausschreibung in Wien gemacht und sind gerade in der Angebotsprüfungs- und Vergabephase. Dabei geht es um Wärme- und Kältelieferungen von jeweils drei Megawatt. Wir erhoffen uns daraus durchaus ein viertes Standbein“, ist Heinz Lechner zuversichtlich. Im neuen Geschäftszweig werden kundenorientierte ‚Energielieferverträge‘ gesucht. „Wir klären die gewünschten Leistungen mit dem Kunden ab, konzipieren ein passendes Energiesystem, bzw. übernehmen das bestehende. Dann vergleichen und verhandeln wir und geben anschließend eine Vergabe-Empfehlung an den Investor, bzw. Bauherrn ab“, so Lechner.
Technische Gebäudeausrüstung
Die „klassischen” Geschäftsfelder der Planer sind die technische Gebäudeausrüstung, Energie-Produktionsanlagen und der industrielle Rohrbau. Die Technische Gebäudeausrüstung gehe in Richtung Vernetzung und Mischnutzung, erläutert der Alleingeschäftsführer und ergänzt: „Wir machen jetzt im Gegensatz zu früher sehr viel Wohnbau, weil wir da Stammkunden gewonnen haben“. Meist sei dabei die Wärmeversorgung gefragt. „Aber in mehreren gemischt genutzten Hochhaus-Projekten in Wien geht es bei der Energieversorgung primär um die Kälte. Und für einen Wohnbau-Stammkunden, der früher nur die technische Gebäudeausrüstung bei uns bestellt hat, haben wir auch bereits die Planungsdienstleistung Energieversorgung übernommen“.
Energieproduktions-Anlagen
Im Sektor „Energieproduktions-Anlagen“ ist das Büro stärker im öffentlichen Bereich gewachsen. Ein Vorzeigeprojekt ist die Erweiterung der Fernkältezentrale Spittelau für die Wien Energie, wo die Kühlleistung um 6.500 kW erweitert wurde. Bei der Hauptkläranlage der EBS plante das Büro den Rückbau dezentraler Anlagen und eine gemeinsame Kältezentrale mit neuem Kälte-Verteilernetz. Lechner berichtet weiters von „einer großen Kältezentrale für die Wien Energie, die von der alten Post auf der Dominikanerbastei ein Kältenetz bis zum Kärntnerring beliefern wird. Das Projekt ist gerade in der Vergabephase und weitere Ausbaustufen seien geplant. Irgendwann soll dann der ganze Ring versorgt werden, um den Anforderungen der Inneren Stadt gerecht zu werden, wie der Planer erklärt. Was sich die beiden Partner sparen, das ist das Klinkenputzen: Akquirieren müssen sie nach wie vor nicht. Dafür wird mehr Wert auf die Aus- und Weiterbildung der Mittarbeiter gelegt. Ein Stichwort dazu ist BIM. Ein größeres BIM-Projekt habe das Büro auch bereits abgewickelt und eine hohe BIM-Klassifizierung erreicht, so Lechner. „Auf hohem BIM-Niveau sind die Projekte noch rar, für uns ist das aber die Zukunft“.