Thyssen verkauft Aufzugssparte
Der Thyssenkrupp-Konzern hat seine Aufzugssparte für 17,2 Milliarden Euro an ein Konsortium bestehend aus die Finanzinvestoren Advent, Cinven und die RAG-Stiftung verkauft.
Die Gruppe übernimmt das Aufzugsbusiness vollständig, Thyssenkrupp wird sich aber über einen Teil des Kaufpreises von rund 1,25 Milliarden Euro am verkauften Aufzugsgeschäft beteiligen, so der Konzern in einer Mitteilung.
Der Befreiungsschlag ist für Thyssen nicht ganz ungefährlich, war das Aufzugsgeschäft in der jüngeren Vergangenheit der größte Gewinnbringer. Insgesamt ist das Aufzugsgeschäft nicht die größte Sparte von Thyssen. In den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2018/19 erlöste die Aufzugssparte knapp 6 Milliarden Euro, insgesamt betrug der Umsatz der Gruppe gut 31 Milliarden Euro.
„Die durch die Transaktion zufließenden Mittel werden im Unternehmen verbleiben“, teilte der Konzern mit. Sie sollen zur Entschuldung und zur Senkung von Kosten eingesetzt werden. Auch sollten Gelder zur Weiterentwicklung der verbleibenden Geschäfte eingesetzt werden. „Wir werden Thyssenkrupp so weit wie nötig entschulden und gleichzeitig sinnvoll in die Entwicklung des Unternehmens investieren. Damit kann Thyssenkrupp wieder Fahrt aufnehmen“, betonte Vorstandschefin Marina Merz.
Der Vollzug der Transaktion (Closing) wird bis zum Ende des laufenden Geschäftsjahres erwartet. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt fusionskontrollrechtlicher Genehmigungen, wobei thyssenkrupp keine Bedenken der zuständigen Behörden erwartet.
In Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern und der IG Metall haben sich die Käufer zu weitreichenden Standort- und Beschäftigungsgarantien verpflichtet. Darüber hinaus wurde vereinbart, dass die Käufer thyssenkrupp Elevator als globalen Konzern weiterführen. Außerdem verbleibt der Unternehmenssitz in Deutschland und die Arbeitnehmer-mitbestimmung wird fortgeführt. Die Lösung entspricht damit dem bei thyssenkrupp gelebten Verständnis unternehmerischer und sozialer Verantwortung.