Seestadt-Energieforscher tauchen in 2. Halbzeit ein
Die Aspern Smart City Research GmbH zieht eine Zwischenbilanz. Energiemanagement und -speicherung und Energiegemeinschaften stehen künftig an.
Als richtig großes Wiener Forschungskonglomerat, bestehend aus Siemens Österreich, Wien Energie, Wiener Netze, Wirtschaftsagentur Wien und Wien 3420 beschäftigt sich die Aspern Smart City Research (ASCR) seit 2013 mit Energielösungen für die Zukunft.
In der aktuellen Projektphase „ASCR 2023“ widmet sich ein Team aus rund 100 ForscherInnen insgesamt 17 Use Cases. Konkretes Ziel ist dabei, die Energieerzeugung, deren Verteilung, Speicherung und nicht zuletzt den Verbrauch so zu optimieren, dass daraus ökologische wie ökonomische Vorteile entstehen. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei unter anderem dem vernetzten Management von Strom- und Wärmeproduktion und deren Speicherung, den Anforderungen der Elektromobilität auf die Verteilnetze sowie der Entwicklung von technischen Lösungen für einen effizienten Gebäudebetrieb.
„Mit der ASCR beheimatet Wien eines der innovativsten und größten Energieforschungsprojekte Europas“, zeigt sich Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke stolz. „Energieeffizienz und nachhaltige Stadtentwicklung zählen für Siemens zu den entscheidenden Zukunftsthemen“, betont auch Siemens Österreich Generaldirektor Wolfgang Hesoun. „Mit den Erkenntnissen aus unserer gemeinsamen Forschung entwickeln wir neue und vor allem passgenaue Applikationen für intelligente Stromnetze und Gebäudetechnik. Das Ergebnis: Wirtschaftliche und skalierbare Gesamtlösungen, die mittlerweile auch über österreichische Grenzen hinaus Anwendung finden.“
Gebäude im Wandel
„Waren Gebäude früher reine Konsumenten von Energie, können sie heute Energie speichern und sogar produzieren. Das eröffnet gänzlich neue Nutzungsperspektiven“, führt Robert Grüneis, Geschäftsführer der ASCR, aus. „Wir haben dazu ein Building Energy Management System (BEMS) entwickelt und eingeführt, das mittels Sensorik und Daten aus Gebäude und externe Quellen wie z.B. dem Wetterbericht erlaubt, in die Zukunft zu blicken. So kann automatisiert der Eigenverbrauch optimiert werden, um CO2-Ausstoß und Belastung des Stromnetzes zu reduzieren.“
In der aktuellen Forschungsphase „ASCR 2023“ steht nun zudem die Nutzung des Gebäudes als Energiespeicher sowie der Einsatz von BEMS als Schnittstelle zwischen Gebäude und externen Energiediensten zur künftigen Anwendung in einem verteilten Energiesystem im Mittelpunkt. Denn mit Verabschiedung des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz ist die gemeinschaftliche Produktion und Vermarktung von selbst erzeugtem Öko-Strom als ein Schlüsselelement der klimafreundlichen Energieversorgung möglich.