Rhomberg schreibt Rekordjahr
Der Umsatz der Gruppe stieg im Vorjahr von 782 (2019) auf 811 Millionen Euro. Firmenchef Hubert Rhomberg ist gedanklich aber schon Jahre voraus und treibt den Umbau der Gruppe voran.
Corona hat der Rhomberg-Gruppe 2020 nicht geschadet. Ganz im Gegenteil, mit einer Betriebsleistung von 811 Millionen Euro konnte der Vorjahresumsatz von 782 Millionen Euro gesteigert werden. Angetrieben wurde das Wachstum im abgelaufenen Geschäftsjahr von beiden Unternehmensbereichen: Der Bau-Bereich legte um rund neun Millionen auf 345 Millionen Euro zu. Und die Rhomberg Sersa Rail Group, an der Rhomberg mit 50 % beteiligt ist, konnte den Umsatz um 17 Millionen Euro auf 466 Millionen Euro ausweiten. Der Personalstand erhöhte sich kumuliert um gut 12 Prozent auf rund 3 400 Mitarbeitende. Etwa 40 Millionen Euro wurden im Vorjahr für Sachinvestitionen ausgegeben.
Wien-Bedeutung wächst
Insbesondere in Wien stehen die Zeichen auf Ausbau. Die Chancen in der Region Wien-Niederösterreich, in der die Verantwortlichen aktuell das größte Wachstumspotenzial sehen, sollen künftig noch besser genutzt werden. „Unser bestehender Standort wird daher aufgewertet und personell verstärkt“, informiert Ernst Thurnher. Ziel sei eine Umsatzsteigerung der Wiener Gesellschaft auf 100 Millionen Euro.
CO2, Kreislaufwirtschaft & Co
Um auch künftig am Ball zu bleiben, möchte Rhomberg sich zum Technologieunternehmen wandeln. Und das auf mehreren Ebenen. Rhomberg geht davon aus, dass die Tonne CO2 in fünf Jahren 200 Euro kosten wird. Demensprechend sind die Strategien angelegt. Im Ressourcen Center Rheintal (RCR) wird derzeit ein Containerterminal gebaut, um Kies, Sand und andere Baumaterialien verstärkt über den eigenen Gleisanschluss zu transportieren. Weitere 13 Millionen Euro investiert die Rhomberg-Beteiligung Migu-Asphalt in Lustenau. Zukünftig wird das Unternehmen so einen deutlich höheren Anteil von Recyclingmaterial verarbeiten und bis zu 1 000 Tonnen CO₂ pro Jahr einsparen können. Stolz ist Rhomberg auf die neue Nassaufbereitungsanlage, die voraussichtlich im Herbst 2022 in Betrieb gehen wird: „Dank dieser Anlage können wir fast jeden Aushub annehmen und so aufbereiten, dass kaum Material deponiert werden muss.“ Insgesamt 200 000 Tonnen Bodenaushub wird die Anlage jedes Jahr waschen, trennen und wiederverwertbar machen.
Auf digitalen Pfaden
Das Unternehmen verfolgt viele Ideen, Initiativen und Projekte, die das Gesamtbild von Rhomberg als Vorreiter in puncto Nachhaltigkeit, Innovation und Digitalisierung prägen. So ist Rhomberg Sersa seit vergangenem Dezember Partner der Forschungseinrichtung EuroTube, die Möglichkeiten für ein nachhaltiges Hochgeschwindigkeits-Transportsystem erforscht und entwickelt. Mit Geschwindigkeiten von 1 000 km/h sollen Schienenfahrzeuge dann durch Vakuumröhren gleiten.
Um den Weg zu einem modernen Technologieanbieter zu festigen, investiert die Gruppe auch personell in den Bereich „Data Intelligence“. Ziel ist es, das Datenmanagement des Familienunternehmens zu analysieren, zu optimieren und damit die Basis für Prozess und Serviceexzellenz im operativen Geschäft zu schaffen.