Kreuzwellen-Infrarot-Heizung

BioHeatPlus nennt sich ein Heizgerät, das viel Effizienz verspricht und die Nachfolge des Nachspeicherofen antreten möchte.

Ein „megaeffizientes, dezentrales Alleinheizsysteme mit Strom für das 21. Jahrhundert“, verspricht das deutsche Start-up BioHeatPlus. Konkret verkauft das Unternehmen Geräte, die mit „Kreuzwellen-Infrarotstrahlen“ arbeiten. Mit einem Gerät können damit zeitgemäß gedämmte Räume bis zu 20 m2 beheizt werden. „Die Anordnung der Keramiken zueinander sowie die innovative Taktung im Gehäuse ermöglicht die unvergleichlich hohe Effizienz dieser Heiztechnik“, so der Hersteller. Konkret verkauft die Firma einen strombasierten Infrarot-C-Heizkörper für Einzelräume mit einer Leistung von 1,3 kWel, der auf Putz oder in Trockenbauwände integriert werden kann. Erstmalig könnten damit private, gewerbliche und öffentliche Bauherren im Durchschnitt 70% Investitionen, 70% Heizenergie sowie erhebliche Ressourcen und Bauzeiten sparen, so die frohe Botschaft.
Das Produkt ist auch als energieeffizienter Ersatz der Nachtspeicherheizung ohne Staubverwirbelung und ohne Feinstaubbelastung definiert. Das klingt gut, wäre nicht das Kleingedruckte: „Voraussetzung für den Einsatz ist ein separates Netz und ein zweiter Stromzähler für Heizstrom sowie die Bestätigung des Netzbetreibers, dass das Produkt BioHeatPlus als unterbrechbare Last anerkannt wird“. Das heißt, wenn es sehr kalt und windstill und dunkel ist und der Strom knapp ist, kann die Heizung kalt bleiben. Klingt für ein Alleinheizungssystem nicht gerade verlockend, aber naja.
Eigenen Angabe zufolge ist das System das einzige Strom-Direktheizsystem, das in Verbindung z.B. mit einer PV-Anlage als Alleinheizsystem gemäß EnEV 2016 zugelassen ist. Referenzen sind noch rar, der Start steht aber bevor: Ab dem Jänner werden in 240 Wohnungen im Ruhrgebiet die Nachspeicheröfen durch Bioheat-Heizer ersetzt. „Sobald die Inbetriebnahme erfolgt ist, wird der Betrieb sowie alle Vebrauchswerte von TGA-Ingenieuren evaluiert und ausgewertet“, teilt das Unternehmen mit. Und, man sei interessiert, in Österreich ebenfalls Partnerschaften mit Energieversorgern aufzubauen. In Deutschland kooperiert man mit innogy und dem Contracting-Partner Engie, der auch die Niederlande mitbetreut.