KGT: neu, aber bewährt
Der Firmenname und die Eigentümer sind neu. Hinter der KGT Gebäudetechnik GmbH steckt jedoch ein bewährtes Großunternehmen der Gebäudetechnik-Branche, das rund 45 Millionen Euro Umsatz erzielt.
Der Namenswechsel von Krobath Gebäudetechnik und Service GmbH & Co KG in KGT Gebäudetechnik GmbH und der Eigentumsübergang von Ferdinand Krobath auf die langjährigen leitenden Mitarbeiter Josef Dietl (55,8 Prozent), Franz Reisenhofer (37,2 Prozent) und Wolfgang Taferl (7,00 Prozent), organisiert in der gemeinsamen MAB GmbH, gingen Hand in Hand, nachdem die drei ein Management-Buy-out auf die Beine gestellt hatten. „Herr Krobath war ja nicht operativ tätig und ich bin schon seit 2008 Geschäftsführer, und wir hatten seit damals schon Mini-Anteile. Der alte Eigentümer wollte vermeiden, dass eventuell ein Fonds einsteigt. Daraufhin haben wir gesagt, wir steigen ein, aber nur zu hundert Prozent. Die Banken wollten dann einen stillen Teilhaber oder Financier. Wir aber wollten nicht, dass dann ein Fremder neben uns sitzt. So sind wir mit Eigenmitteln und Krediten zu hundert Prozent eingestiegen“, berichtet Geschäftsführer Josef Dietl im Gespräch mit Building Times in der Feldbacher KGT-Zentrale.
Zur Rundum-Erneuerung gehört auch ein in zartem Magenta gehaltener Anstrich der Firmenzentrale. Ebenso wie die Umstellung des gesamten optischen Auftrittes, weg von Gelb und Blau. „Es war der Wunsch des Eigentümers, dass der Name Krobath innerhalb von sechs Monaten ab Vertragsabschluss verschwinden sollte, so sehr war er von der Insolvenz der ,Krobath Bad Heizung Service GmbH‘ betroffen, mit der er nichts zu tun hatte“, ergänzt Dietl. Ferdinand Krobath ist im Oktober des Vorjahres kurz nach Vertragsabschluss 74-jährig verstorben. Dass die ehemalige Krobath Elektrotechnik nunmehr KGT Elektrotechnik und Service GmbH heißt, vervollständigt den Wandel. Gerade in der Region, also der Südoststeiermark, sei diese Abgrenzung wichtig gewesen. „Auch uns waren zwei Installateure in Feldbach, die mit ‚Krobath‘ anfangen und mit ‚Service‘ aufhören, zu viel. Da konnte es nämlich schon einmal vorkommen, dass beim Zahlen mit der Kreditkarte in einem Hotel die Frage auftauchte: „Ja sind Sie denn nicht im Konkurs?“
Kurzum: Die neuen Eigentümer wollten etwas „Kurzes, Knackiges“, und daraus ist KGT geworden. Der Inhalt jedoch blieb unverändert: Heizung, Lüftung, Klima, Kälte, Sanitär, stationärer Feuerschutz, Elektrotechnik und als Spezialität Deckenstrahlplatten – immer im Objektgeschäft. „Rund zwei Drittel des Umsatzes entfallen auf HKLS, der Rest auf klassische Sprinkleranlagen sowie Service und Wartung, zehn Prozent schließlich auf das Geschäft mit den Deckenheizungen. Hier haben wir den Generalvertrieb für zwei langjährige Partner und beliefern in kleinem Umfang auch die Schweiz und Ungarn mit, hin und wieder auch Süddeutschland und Bayern“, erklärt Franz Reisenhofer.
Unter Einrechnung der im gleichen Haus angesiedelten Pammer GmbH (Kälte/ Klima), der Elektrotechnik und der deutschen Tochtergesellschaft in München beschäftigt die Gruppe rund 180 MitarbeiterInnen, davon bis zu 130 nur in der KGT, und erzielt durchschnittlich ca. 45 Millionen Euro Jahresumsatz. Aber: „Der Umsatz steht nicht im Vordergrund“, schränkt Dietl ein. Denn es gäbe auch Zwänge, und Rosinenpicken funktioniere nicht. Betrage der Auslands-Umsatz derzeit noch etwa 40 Prozent, so werde das wieder weniger werden, sodass „wir auf einen Österreich-Anteil von 80 Prozent kommen werden“, glaubt Dietl und weiß, dass der Großraum Wien „in Zukunft sicher am stärksten“ werden wird.
„Der Umsatz steht nicht im Vordergrund“ – Josef Dietl
Fährt man von der Südautobahn Richtung Feldbach, stößt man in St. Margarethen an der Raab vor einem großen Skelettbau erstmals auf den KGT-Schriftzug: Die Feldbacher führen hier für den neuen Firmensitz der Etivera Verpackungstechnik GmbH Heizung, Klima, Lüftung und Sanitär samt Wärmepumpe aus. „Für unsere Region sehr hochwertig, jedoch ohne Sprinkler“, so Reisenhofer. „Es hat drei Anbieter gegeben, jeder mit einem eigenen technischen Konzept, und die KGT hat am Ende den Auftrag bekommen.“ Als Mitbewerber sieht Dietl generell alle Größeren der Branche, das sind 15 bis 20. Und in Graz speziell die Firmen Hübl Haustechnik und Heiz-Hofstätter.
„Interessanterweise haben wir gerade vier Projekte in unserer Region“, sagt Geschäftsführer Josef Dietl. Neben der Zentrale von Etivera macht KGT derzeit die neue Logistikhalle von niceshops in Saaz bei Feldbach, das Arbeiterkammer-Gebäude in Feldbach und Lenzing in Heiligenkreuz. Und seit Kurzem fertig ist die Lebenshilfe in Feldbach. Es geht aber noch um einige Dimensionen größer, etwa beim 26-stöckigen Orbi Büroturm in Wien mit einem Auftragsvolumen von rund acht Millionen Euro, dem neuen Bürogebäude von Funke Media in Essen, das demnächst übergeben wird, und einer neuen Produktionsstätte von Procter & Gamble in der nigerianischen Hauptstadt Lagos, wo die KGT auch eine Tochtergesellschaft unterhält.
Für die Firma Egger wird eine neue Spanplattenfabrik in Polen ausgerüstet.
„Dort machen wir alles inklusive Schaltschrank-Kühlung. Wir montieren viel mit einheimischem Personal, und von uns kommen nur die Supervisoren. Der Auftraggeber bekommt eine schlüsselfertige Anlage von uns und wir gehen auch mit den Kunden mit, wenn sich was ergibt“, erzählt Dietl.
Und es geht auch ganz speziell, beispielsweise bei der Universität für Angewandte Kunst in der Vorderen Zollamtsstraße in Wien. Dort installiert das Unternehmen eine Hochdruck-Vernebelungsanlage, die laut Reisenhofer im Laufe des Jahres fertig wird. „Hier sind wir exklusiver Österreich-Partner der Kölner Fogtec, beziehen von dort die Komponenten, arbeiten im konkreten Fall mit 120 bar und verfügen über ein speziell zugelassenes System.“ „Wir versuchen immer, uns in kleinen Nischen zu platzieren“, ergänzt Josef Dietl. Klarerweise ist auch die Rekrutierung neuer Mitarbeiter bei KGT ein Thema. Man freue sich über sehr positive Rückmeldungen aus der Region, sind sich die KGT-Manager einig.
Der jüngste Lehrlings-Schnuppertag sei ein großer Erfolg gewesen und habe sehr positiv überrascht, „was auch deshalb wichtig sei, weil mit Siemens, Knapp und AVL große Firmen in der Region um qualifiziertes Personal buhlen“, wie Dietl sagt. Das hat Gründe, denn wer einmal bei KGT angedockt hat, bleibt lange, so Reisenhofer und ergänzt: „Wir bieten große Chancen und ein erfülltes Berufsleben. Die meisten gehen bei uns in Pension.“ Dass es einen eigenen Sozialfonds gibt, der auch schon einmal bei einer Krebstherapie eingesprungen ist, sowie ein Prämiensystem, das bis zu einem Monatsgehalt ausschüttet, erklärt die starke Bindung der Mitarbeiter an die KGT zusätzlich.