Integriertes Ensemble
Das zentral gelegene Institutsgebäude der Universität für Musik und darstellende Kunst in Graz wird um 15 Millionen Euro aufgestockt und mit dem Nachbargebäude verbunden. Soeben ist der Generalplaner-Wettbewerb entschieden worden.
Die Tritthart + Herbst Architekten ZT-OG aus Graz ist der Gewinner eines EU-weiten, offenen, einstufigen Realisierungswettbewerbes, den die BIG zur Findung eines Generalplaners für die Erweiterung und Sanierung des Institutsgebäudes in der Brandhofgasse 21 der Universität für Musik und darstellende Kunst in Graz ausgeschrieben hatte. 18 Einreichungen hatte es für das mit 15 Millionen Euro dotierte Projekt gegeben.
Das bestehende Institutsgebäude, das wie die ihm mehr oder minder vorgelagerten Gebäude mit den Hausnummern 17 und 19 von sehr beschränktem architektonischem Anspruch ist, soll im Zuge der Erweiterung aufgestockt und mit dem Bibliotheksgebäude (Brandhofgasse 17) über einen Zubau verbunden werden. Der dadurch entstehende helle, einladende Eingangsbereich soll dem Standort ein neues Gesicht verleihen, was dieser sehr gut gebrauchen kann.
Wesentlich dazu beitragen wird die gläserne Fassade mit goldgelben Lamellen, die an Klavier- oder Harfensaiten erinnern soll und Einblicke in den Bestand und in einen zusätzlichen Ensembleraum zulassen wird. Das großzügige, helle Foyer soll die beiden Gebäudeteile über drei Stockwerke neu erschließen und Platz für Kommunikationszonen und eine größere Cafeteria bieten, in der Aufstockung finden zusätzliche Unterrichtsräume Platz.
Für die Lehrenden und die Studierenden, die aus aller Welt kommen, wird die klimatechnische Aufrüstung wohl die wichtigsten Auswirkungen haben: Eine mechanische Be- und Entlüftungsanlage sowie eine Vollklimaanlage sollen für angenehm temperierte Luft für Menschen und Instrumente sorgen. Zusätzlich werden die Ensembleräume noch mit Dampf befeuchtet, um den Spielbetrieb im Winter zu gewährleisten. Schließlich werden die Ensemble- und Übungsräume auch akustisch optimiert.
Die Jury war von dem Siegerentwurf überzeugt, lobte die Detaillösungen und fasste zusammen: „In Summe ist der Bezug zum öffentlichen Raum und zur Stadt angemessen gelungen, das erneuerte Haus fügt sich schlüssig in das großräumige Bauensemble der Musikuniversität.“
Das stimmt: Der Bau hat einen Park samt Bach vor sich, das architektonisch starke Mumuth schräg gegenüber und das historische Palais Meran, den Hauptsitz der Musikuniversität, dazwischen.