Heizung frisst Sanitär

Heizkessel und PV bleiben auch 2023 Renner. Eher schwierig wird es für Produkte der individuellen Badgestaltung, so die zentrale Botschaft des VIZ-Trendkongress.

Es war absehbar und nun manifestiert es sich auch in Zahlen, wie die im Auftrag des VIZ erhobenen Daten zeigen. „Die Handwerker verkaufen ihre Kapazität nach Lehrbuch, also möglichst teuer“, kommentiert Querschiesser-Chef Arno Kloep im Rahmen des Trendkongresses der Verband der Installations-Zulieferindustrie (VIZ). Der Einbau einer Heizung sei in wenigen Tagen erledigt und die Kunden angesichts der hohen Energiepreise gefügig.
Demgegenüber stehe das vergleichsweise komplizierte und beratungsintensive Geschäft mit Bad & Co. „Wenn ein Installateur mit dem Kunden in die Badausstellung geht sind schnell einmal drei Stunden weg und nicht selten weiß der Kunde danach auch nicht so recht was er will“, zitiert Kloep einen der insgesamt 314 für die Analyse kontaktierten Handwerker. Für Keramik, Armaturen & Co prognostiziert Kloep für 2023 bestenfalls eine schwarze Null. Die Sparte Heizung werde dagegen um 6 Prozent zulegen.

Schnelligkeit versus Effizienz

Die Frohbotschaft gelte aber nicht für alle Akteure, denn es sei unwahrscheinlich, dass Wärmeverteiler, wie etwa die Fußbodenheizung davon auch profitiert, meint Kloep. Bevor die Installateure eine Woche beim Kunden auf den Knien verbringen, um eine Fußbodenheizung zu installieren, verkaufen sie lieber Wärmepumpen, die mit herkömmlichen Heizkörpern betrieben werden können, so seine Prognose. Das ist zwar meist nicht so effizient, erhöht aber den Rendite-Wirkungsgrad des Handwerks.
Das Gegenteil gelte für die Photovoltaik, die gehe mit der Wärmepumpe gemeinsam durch die Decke, so Kloep. Auch für Fertigbäder sieht er Wachstumspotenzial, eben weil diese fertig sind, bevor viel koordiniert, gestemmt, geschremmt, geklebt und verfugt werden muss.

Welche weiteren Trends auf die Branche zukommen und wie sich die heimischen Installateure gerade fühlen und was sie erwarten, lesen Sie in der kommenden Ausgabe von Building Times.