Haus der Energiezukunft
Im Burgenland entstehen erste gemeinnützige Projekte mit Innovationscharakter. Architektonisch gibt es noch Luft nach Oben.
Eine Photovoltaikanlage zur Stromselbstversorgung, effiziente Wärmeversorgung, E-Ladestationen vor der Haustüre und intelligente Strommessgeräte mit Energiemonitoring: So sieht das erste „Haus der Energiezukunft“ der Energie Burgenland aus, das durch die Neue Eisenstädter – Gemeinnützige Bau-, Wohn- und Siedlungsgesellschaft m.b.H. am Winzerweg in Eisenstadt realisiert wurde. Möglich macht dies eine Neuerung im Elektrizitäts- und –organisationsgesetz (ElWOG) vom Juni 2017, die den Weg für die gemeinschaftliche Nutzung von Photovoltaikanlagen mehrerer Teilnehmer ebnete. Die Anlage in Eisenstadt – mit 36 Wohnungen auf drei Stiegen aufgeteilt – wurde Mitte Juni an die Bewohner übergeben.
Auf dem Dach der Stiege 2 hat der Versorger eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 11,1 Kilowatt-Peak (kWp) errichtet. In der Pilotphase wird der erzeugte Ökostrom zur Abdeckung des Stromverbrauchs für Heizung und Warmwasserbereitung (eine Kombination aus Erdgas und thermischer Solaranlage) sowie für den Betrieb der E-Ladestationen verwendet. Etwaiger Überschussstrom kann mittels elektrischem Heizstab in Wärme umgewandelt werden. Diese Konstellation lässt die Betriebskosten sinken. Im zweiten Schritt sollen die Bewohner die selbstproduzierte grüne Energie auch für ihren täglichen Bedarf nutzen können.
Dokumentiert wird der Stromverbrauch im Stiegenaufgang mittels „Smartmonitor“: Dabei handelt es sich um ein Konstrukt aus intelligenten (digitalen) Strommessgeräten, die den aktuellen Konsum auf einem Display wiedergeben. Dies verschafft den Bewohnern mehr Kostentransparenz und zeigt sogleich Einsparpotenziale auf. Am Smartmonitor finden sich außerdem aktuelle Informationen zum Wohnobjekt, wie etwa zur Verfügbarkeit der Ladestationen oder Nachrichten der Hausverwaltung.
Eine weitere Wohnhausanlage wird gerade in Steinbrunn (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) in Zusammenarbeit mit der Oberwarter Siedlungsgenossenschaft (OSG) realisiert. Zur Abdeckung des Strombedarfs für Heizung und Warmwasserbereitung kommt ebenso eine Photovoltaikanlage zum Einsatz. Zusätzlich wird der Einsatz eines Batteriespeichers in Kombination mit der geplanten Wärmepumpe erprobt.