Erdgas: Das neue Böse
Rund zwei Drittel der Menschen in Österreich sehen fossiles Gas negativ, so eine aktuelle Umfrage. Mehrheit der Befragten sieht Landespolitik gefordert.
Eine von der Umweltschutzorganisation Greenpeace und der Initiative Mutter Erde beauftragte repräsentative Umfrage zeigt: Die Stimmung zu fossilem Gas in Österreich kippt. 63 Prozent der befragten Menschen in Österreich sind dem fossilen Energieträger gegenüber negativ eingestellt. 33 Prozent geben an, in den letzten Jahren kritischer gegenüber fossilem Gas geworden zu sein.
Als Hauptgrund für die zunehmende Kritik an Gas wird die Herkunft aus undemokratischen Ländern (62 Prozent) angegeben, gefolgt vom Sorgenfaktor Kosten (49 Prozent) und den negativen Auswirkungen von fossilem Gas auf Klima und Umwelt (42 Prozent).
Rascher Umstieg erwünscht
Eine überwiegende Mehrheit der Befragten wünscht sich den raschen Umstieg auf heimische erneuerbare Energiequellen (89 Prozent) und sieht die Bundesländer in der Verantwortung, diese schneller auszubauen (84 Prozent). Passend dazu zeigt die Umfrage klar, dass sich nicht einmal eineR von zehn GasheizungsnutzerInnen wieder für das fossile Heizsystem entscheiden würde (nur 9 Prozent).
Greenpeace nimmt Bundes- und Landesregierungen in die Pflicht, Österreichs gefährliche und klimaschädliche Abhängigkeit von Putins Gas schleunigst zu beenden, den Gasausstieg voranzutreiben und in den Ausbau erneuerbarer Energien zu investieren.
NÖ und Tirol weniger kritisch
Die Einstellung zu Gas variiert nach Bundesländern stark: Während die Bevölkerung in Niederösterreich und Tirol am positivsten gegenüber Gas eingestellt ist (44 bzw. 48 Prozent, ist im Süden – in der Steiermark und in Kärnten – der Anteil kritischer Stimmen am höchsten (73 und 81 Prozent). Ein Drittel (33 Prozent) der Befragten gibt an, dass ihre Haltung zu Gas in letzter Zeit kritischer geworden ist. Putins Krieg in der Ukraine und seine Folgen am Energiemarkt beeinflussen die zunehmend negative Haltung der Befragten besonders stark.