Enorm hohe Wohnbautätigkeit
Im Jahr 2020 wurden österreichweit rund 68.100 Wohnungen errichtet, wie aus vorläufigen Ergebnissen von Statistik Austria hervorgeht. Damit wurde nach 2019 der bislang zweithöchste Wert seit 2011 erreicht.
Der Wohnungsbestand ist mit Ende 2020 auf geschätzte rund 4,9 Mio. angewachsen. 2020 war das zweitstärkste Wohnbaujahr überhaupt, wie eine vorläufige Berechnung von Statistik Austria belegt. Nicht enthalten sind darin die in Wien durch An-, Auf-, Umbautätigkeit an bestehenden Gebäuden errichteten Wohnungen.Die Bautätigkeit war vom mehrgeschoßigen Wohnbau dominiert, der 2020 etwas mehr als 56% aller Fertigstellungen ausmachte. Mit Ein- und Zweifamilienwohnhäusern wurden im selben Zeitraum etwa ein Viertel aller Wohneinheiten errichtet. Etwa 18% der Wohneinheiten in Österreich ausgenommen Wien wurden durch An-, Auf-, Umbautätigkeiten an bestehenden Gebäuden geschaffen. Weniger als 1% der Wohnungen kamen mit neuen überwiegenden Nicht-Wohngebäuden zustande.
Wien, OÖ und NÖ im Spitzenfeld
Mehr als ein Fünftel aller fertiggestellten Wohnungen wurde 2020 mit neuen Gebäuden in Wien geschaffen. Nur knapp darunter lag Oberösterreich (fast 19%) gefolgt von Niederösterreich (nicht ganz 17%). Die Steiermark erzielte einen Anteil von mehr als 14%, Tirol etwa ein Zehntel, in Salzburg waren es weniger als 7%, in Vorarlberg wie auch in Kärnten jeweils rund 5%. Nicht ganz 4% aller Wohneinheiten wurden im Burgenland errichtet.
In Wien fällt der erwartungsgemäß überproportionale Wert bei Mehrgeschoßbauten auf: 2020 wurden allein in der Bundeshauptstadt knapp 35% aller Wohnungen dieses Gebäudetyps geschaffen. Innerhalb des Ein- und Zweifamilienwohnhausbaus zeigten insbesondere die Bundesländer Niederösterreich gefolgt von Oberösterreich die höchsten Anteile (fast 27% bzw. mehr als 24%). Mit etwa 14% war auch in der Steiermark ein vergleichsweise hoher Wert festzustellen.
Gemessen an den Bevölkerungszahlen zum Jahresdurchschnitt wurden 2020 abgesehen von der Wiener An-, Auf-, Umbautätigkeit 7,6 Wohnungen pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner errichtet.
Die höchsten Fertigstellungsraten ergaben sich für Tirol (9,2 fertiggestellte Wohnungen je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner) gefolgt von Vorarlberg (8,8) und Oberösterreich (8,5). Überdurchschnittliche Werte zeigten auch Salzburg (7,9), gefolgt von der Steiermark (7,8) und dem Burgenland (7,7). Die restlichen Bundesländer lagen durchwegs unter dem Bundesschnitt: In Wien war das nur geringfügig der Fall (7,3), in Niederösterreich war der Abstand schon etwas größer (6,7). Die geringste Rate wies Kärnten mit 5,5 Wohnungen pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner aus.
Da sich die Zahlen der Bundeshauptstadt nur auf die mit neuen Gebäuden errichteten Wohnungen beziehen, ist die hier ermittelte Rate naturgemäß geringer. Die Bevölkerungsentwicklung verläuft in Wien aber deutlich dynamischer als in den anderen Bundesländern, es ist somit von einem höheren Bedarf an neuen Wohnungen auszugehen. Daher könnte ein Miteinbeziehen der mittels An-, Auf-, Umbautätigkeit zustande kommenden Einheiten eine nicht unwesentliche Erhöhung der entsprechenden Rate für Wien mit sich bringen.
Enormer Flächenverbrauch
2020 wurden mit fertiggestellten neuen Gebäuden insgesamt rund 625 Hektar Flächen überbaut, was etwa 875 Fußballfeldern entspricht. Im Jahr 2020 wurden österreichweit rund 68.100 Wohnungen errichtet, wie aus vorläufigen Ergebnissen von Statistik Austria hervorgeht. Damit wurde nach 2019 (68.701 fertiggestellte Wohnungen) der bislang zweithöchste Wert seit 2011 erreicht. Mehr als 46% aller insgesamt ausgewiesenen Gebäudegrundflächen wurden für den Ein- und Zweifamilienwohnhausbau verbraucht, knapp 22% für größere Wohngebäude. Im eingeschoßigen Wohnbau wurden die mit deutlichem Abstand meisten Flächen in Niederösterreich (fast 30%) und Oberösterreich (25%), die wenigsten in Wien (knapp 2%) überbaut. Die Steiermark wies hier einen erhöhten Anteil von rund 13% aus, die restlichen Bundesländer streuten zwischen 4% (Vorarlberg) und knapp 8% (Tirol
Die überbauten Flächen 2020 fertiggestellter Nicht-Wohnbauten machten etwas mehr als 32% aller Neuerrichtungen aus. Die höchsten Anteile wiesen dabei die Industrie- und Lagergebäude (12%), gefolgt von den landwirtschaftlichen Nutzgebäuden (7%) aus. Der geringste Wert war für Kirchen und sonstige Sakralbauten ermittelbar (Anteil nur geringfügig über 0%).