Ein Büro wie daheim
Flexible Büronutzung, Betriebskindergarten und ein umfassendes Wohlfühlangebot samt Laufstrecke und Volleyballplatz ergänzen die solide Gebäudetechnik der neuen Zentrale der TWG in Marchtrenk.
Die TGW Logistics Group ist ein international tätiger Anbieter von Intralogistik-Lösungen. Seit fast 50 Jahren realisiert das österreichische Unternehmen automatisierte Anlagen für seine Kunden: von A wie Adidas bis Z wie Zalando. Als Systemintegrator übernimmt TGW dabei Planung, Produktion und Realisierung von komplexen Logistikzentren – von Mechatronik über Robotik bis hin zu Steuerung und Software. TGW beschäftigt weltweit 3.200 Mitarbeiter, 1.600 davon in Oberösterreich. Innerhalb der letzten vier Jahre hat die Gruppe ihren Umsatz auf 621 Millionen Euro nahezu verdoppelt. Das starke Wachstum erforderte eine neue Zentrale, die um 55 Millionen in Marchtrenk errichtet wurde. Der Bau beherbergt neben Büros auf mehreren Geschossen Hallen für die Fertigung und Vorfertigung. Bei der gebäudetechnischen Ausstattung wurde nicht gespart. In den Büros erfolgt die Heizung über Deckenpaneele, die im Sommer auch zur zugfreien Kühlung eingesetzt werden.
Die Wärmegewinnung erfolgt über zwei Wasser-Wasser-Wärmepumpen mit je 300 kW. Die Kälteerzeugung erfolgt über Grundwasser und Luft-Wasser-Kühler. Um die Effizienz zu steigern, wird die Abwärme von Serverräumen und Druckluftkompressoren genutzt. Installiert und montiert wurde die Gebäudetechnik von der Firma Pischulti. Die Elektrotechnik steuerte Caverion bei und die Planung der Gebäudetechnik erledigte das Büro Ökoenergie Greif. Die Architektur stammt von Büro Stögmüller ZT aus Linz.
Und zur Vermeidung der sommerlichen Überhitzung sind an der Fassade Aluminium-Paneele angebracht, die sich entsprechend dem Sonnenstand automatisch ausrichten. Ausgeführt wurde die Fassade von der Firma Linzner Metallbau. Sie hat rund 5000 m² Lamellenfassade montiert und zudem rund 270 Tonnen Stahlbauarbeiten, Unterkonstruktionen, Überdachungen, Vordächer sowie Innentreppen und Bühnen erledigt. Zur Erzeugung von Eigenstrom steht übrigens eine Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 470kWp zur Verfügung, Überschussstrom wird ins Netz eingespeist.
Der Bau ist für 700 Mitarbeiter konzipiert und soll nach dem Activity-Based-Working-Konzept funktionieren. In diesem Ansatz gibt es keine fix zugeteilten Plätze, jeder Mitarbeiter wählt seinen Arbeitsplatz entsprechend seiner Aufgabe und seiner Bedürfnisse individuell aus. Zur Verfügung stehen drei Stockwerke mit je 130 Arbeitsplätzen. Als Werkzeug steht eine verschließbare Ablage zur Verfügung, in der Laptop sowie persönliche Unterlagen verstaut werden. Ob auch die Chefs mit den Computern durch die Gegend fegen und die Mitarbeiter dieses Konzept schätzen, ist nicht überliefert.
Ergänzt wird das Modell durch flexible Arbeitszeitmodelle und moderne Kommunikationstechnologien. Auch bei der Innenausstattung und Möblierung wurde besonderes Augenmerk auf Qualität gelegt. Elektrisch höhenverstellbare Tische sorgen für hohe Individualität, sämtliche Materialien und Oberflächen sind schallhemmend ausgelegt. Das bedeutet eine extrem niedrige Geräuschkulisse trotz offener Architektur.
Auch sonst tut TGW seinen Mitarbeitern einiges Gutes. Neben einem Betriebs-Restaurant stehen ein Fitnessstudio und ab dem Herbst auch ein Kindergarten samt Krabbelstube zur Verfügung. Auch für Bewegung, Sport und Freizeit hat das Management gesorgt. Und das nicht zu knapp. In den nächsten Monaten entsteht daher ein so genannter Activity Garden, ein multifunktionales Outdoor-Mehrzweckareal mit 9.000 m² Fläche. Dort gibt es Bereiche für Besprechungen im Freien, einen Multifunktionssportplatz (Fußball, Volleyball, Basketball), eine Laufstrecke, einen Fitness-Pavillon und einen Motorik-Parcours. Grillplätze für den „gemeinsamen Feierabend“ runden das Angebot ab.