Deutschland heizt fossil
Deutschland heizt mit Gas und Strom. Die Zuwächse bei Biomasse-Kessel von 138 Prozent waren 2020 prozentuell gewaltig, die Stückzahlen aber noch bescheiden.
Im Vorjahr wurden in Deutschland 208 Prozent mehr Pellets-Heizkessel verkauft als im Jahr davor. Bei den Hackschnitzl-Heizungen gab es ein Plus von 98 % und die Biomasse-Kombikessel legten um 127 % zu. In Summe legten die Holzverbrennmaschinen um 138 Prozent zu. Das sind überaus fette Zuwächse und dennoch bescheiden, wenn man sich die Stückzahlen ansieht. Verkauft und installiert wurden im Nachbarland 35.000 Pelletskessel, 6.000 Hackschnitzl-Heizungen und 4.500 Kombi-Kessel, so der BDH – Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie.
Ein Gutteil der Biomassekessel kommt aus Österreich, wo 2020 nicht ganz 13.000 Holzheizungen – davon fast 70 % Pellets – verbaut wurden. Stellt man die in vielen Belangen übliche Rechnung an, dass der Markt in Deutschland 10 mal so groß sei, könnte man den Schluss ziehen, dass der große Nachbar eigentlich ein Biomasse-Entwicklungsland ist.
Bei den Wärmepumpen ist die Differenz zwischen Deutschland und Österreich deutlich geringer. Hierzulande wurden gut 24.700 Heizungs-Wärmepumpen verkauft – ein Plus von 22%. In Deutschland waren es rund 215.500 Stück. Führend ist da und dort die Luft-Wasser-Wärmepumpe, die im Nachbarland 2020 rund 120.000 mal (+ 40 %) verbaut wurde. Prozentuell etwas mehr – nämlich 44 % – zugelegt haben die Sole-Wasser-Wärmepumpen mit 95.500 Stück.
Im Vergleich zu den installierten Gaskesseln ist das aber alles noch harmlos. Davon wurden in Deutschland im Vorjahr 623.500 Stück installiert – ein Plus von 6 Prozent. Rund 70.000 Stück davon waren Nicht-Brennwerttechnik.