App-gesteuertes Energiesparen
Rexel, Österreichs Elektro-Großhändler, bietet seit Kurzem eine App zur Energieeinsparung an. Im eigenen Logistikzentrum werden damit 15 Prozent Strom eingespart.
Die Rexel Power App, die seit Mitte September in den acht österreichischen Regro-Niederlassungen und über den Online-Shop vertrieben wird, sei aus einer Zusammenarbeit von Österreichs führendem Elektro-Großhändler Rexel mit Siemens entstanden, wie Projektleiter und Regro-Energieeffizienz-Experte Christoph Czaby die Genesis des Energie-, besser Stromsparwunders erläutert. Sie soll helfen, das betriebliche Energiemanagement zu verbessern. Konkret handelt es sich um eine cloudbasierende Energiemanagement-Lösung, die es auf einfachstem Weg ermöglicht, Energieflüsse in Unternehmen transparent darzustellen.
Im April, als Siemens die neue Anwendung erstmals publiziert hat, „haben wir bei Rexel die Energiedaten darstellen können. Dann haben wir sie ausgewertet und in unserem Logistikzentrum in Weißkirchen (OÖ) eingesetzt und können seither bis zu 15 Prozent Strom einsparen.“ Das entspreche dem Jahresverbrauch von 40 Einfamilienhäusern und erspare gleichzeitig 60 Tonnen CO2, so Czaby.
Von Partner Siemens kommt die cloudbasierte MindSphere, das digitale Ökosystem, an das Sensoren und Messgeräte angeschlossen wurden. Von IT-Experten wird die MindSphere als „vertraglich geregeltes Vertrauen“ bezeichnet. Die MindSphere stand auch am Anfang der Zusammenarbeit, als die Partner noch davon ausgegangen waren, dass Maschinen, etwa die Kabelschneidemaschine, die den ganzen Tag läuft, die größten Stromverbraucher seien. Das trifft nicht zu, wie die neuen App zeigt: Der größte Stromfresser ist die Beleuchtung, gefolgt von der Büro-IT.
Mit dem Bewusstsein kam die Veränderung. Es folgten eine bessere Nutzung des Tageslichts und die Dimmung der Beleuchtung in den Gängen des Zentrallagers, wenn sie nicht belegt sind. Weiters wurde die Beleuchtung in einer Halle optimiert. Das hat insgesamt dazu geführt, dass neuerdings zehn Prozent des Energieverbrauchs eingespart werden können, was sich immerhin mit Einsparungen von rund 1.400 Euro pro Monat zu Buche schlägt.
Seit der Präsentation Mitte September gebe es wie erwartet Nachfrage, sagt Czaby. „Mit einigen Kunden konzipieren wir bereits konkrete Anwendungen in deren Betrieb, also maßgeschneiderte Lösungen“, sagt er. Anfragen gäbe es inzwischen aus verschiedenen Bundesländern und auch von den Rexel-Standorten in Frankreich und Deutschland. Als fix gilt die Installation der App im deutschen Zentrallager in Bad Hersfeld, das dem österreichischen Lager sehr ähnlich ist. Durch den Vergleich der beiden Standorte sollen die Abläufe weiter optimiert werden.