Ein Campus gegen Fachkräftemangel
Gemeinsam mit Wiens Bürgermeister Michael Ludwig durchtrennte Porr-CEO Karl-Heinz Strauss das „Band“ zur Eröffnung des nagelneuen Ausbildungs-Campus in Wien Simmering.
Mit der innerbetrieblichen Aus- und Weiterbildungsstätte will die Porr das triale System der Baulehre um eine zusätzliche, vierte Säule erweitern und dadurch das Angebot für Gewerbliche und Lehrlinge auf ein neues Level heben. Im ersten Lehrjahr sollen rund 80 Lehrlinge aus ganz Österreich am Campus ausgebildet werden. Die Gründe für die Campus-Gründung: Die digitale Vernetzung, die entlang der Bau-Wertschöpfungskette zu grundlegenden Veränderungen des Bausektors führt. Und: der Fachkräftemangel. „Der Fachkräftemangel ist weiterhin eine der zentralen Herausforderungen für die Baubranche“, so Porr CEO Karl-Heinz Strauss. Deshalb komme der Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter eine entscheidende Bedeutung zu. „Mit dem Porr Campus machen wir unsere Mitarbeiter fit für die Zukunft.“ Laut Building Times Recherchen hat das Bau-Unternehmen rund sechs Millionen Euro investiert.
Auch Michael Ludwig, Bürgermeister der Stadt Wien, betont die Notwendigkeit für ganzheitliche Ausbildungskonzepte, um junge Talente für eine Lehre zu motivieren. „Das Pilotprojekt der Porr in Wien Simmering unterstreicht die Attraktivität der Baulehre“, meinte Ludwig. Mit dieser Attraktivität jedoch ist es noch nicht so weit her. Im Gegenteil sucht die Branche derzeit händeringend nach qualifiziertem Nachwuchs. So hat etwa die Strabag vor einigen Tagen angekündigt Lehrlingen eine Rückkehrprämie nach Zivil- oder Präsenzdienst von 4.500 Euro brutto zu zahlen.
Die Porr setzt dagegen auf die Attraktivität ihrer Ausbildung, um Jugendliche an den Konzern zu binden: In der hauseigenen Aus- und Weiterbildungsstätte bietet man jedem Lehrling pro Lehrjahr eine dreiwöchige Ausbildung in den Bereichen Maurerei, Schalungsbau, Tiefbau sowie Pflasterei. „Ab dem zweiten Lehrjahr gibt’s ein Tablet“, sagt Lehrlingsbeauftragter Michael Heissenberger. Die Schulungsräume sind mit smarten Whiteboards und einer rund 500 m² großen Werkstatthalle ausgestattet. Neben einem umfassenden Maschinenfuhrpark steht ein modernes Wohnheim mit rund 50 Betten und zahlreiche Sport- und Freizeiteinrichtungen zur Verfügung. Auch für Hilfs-, Fach- und Vorarbeitern sowie Poliere gibt es ein spezielles Kursprogramm.