Klimaschutz: passathon als Vorbild
Nach vier Monaten wurden bereits über 40.000 Altbausanierungen und Neubauten von über 2.000 angemeldeten Teilnehmer:innen erradelt.
Ob im Sommer die Menschen Kühlung vor den immer stärker werdenden Hitzewellen suchen oder im Winter die Heizung auf vollen Touren läuft. Dafür wird immer viel Energie benötigt und dies geht sehr ins Geld – wenn die Gebäude nicht klimafit errichtet oder saniert wurden. Dies heizt wiederum den Klimawandel an und außerdem kommt die fossile Energie meist von Diktaturen. Immer mehr Menschen wollen daher ihren Energieverbrauch drastisch senken und raus aus Gas und Öl kommen. Heuer zeigen gleich 722 Bauten, vom Einfamilienhaus bis zum Hochhaus, von Kindergärten über Geschoßwohnbauten bis hin zum Parlament, wie dieser Umstieg gelingen kann. Damit ist der passathon der weltweit größte Outdoor-Event für nachhaltiges Bauen und Sanieren.
Im Juli waren 60 Studierende aus 28 Nationen im Rahmen der GBS Green.Building.Solutions. Summer University 2024 in Wien zu 40 klimaschonenden Bauten in Wien mit den Rädern unterwegs.
40.000 passathon-Leuchttürme erradelt
Nach vier Monaten Laufzeit wurden beim passathon bereits über 40.000 vorbildliche Bauten von über 2.000 Teilnehmer:innen erkundet. Am schnellsten war Richard Weiländer aus Niederösterreich, der in nur 24 Tagen alle 722 passathon-Leuchttürme in 272 Gemeinden quer durch Österreich auf einer Strecke von 2.278 Kilometer erradelt hat. Gefolgt von der Vorjahressiegerin Alica Schönland aus Wien, die ebenfalls bereits alle Leuchttürme geschafft hat.
Jeder erkundete Leuchtturm bietet für die Teilnehmer:innen neue Erkenntnisse, wie sie dieser Energie- und Klimakrise entkommen und für sich vorsorgen können. Man kann den unverbindlichen Radrouten folgen, vollkommen individuelle Routen zusammenstellen oder bei geführten Radrouten mitradeln. Die nächste geführte Radtour gibt es am 23. August, bei der von Walding nach Linz gemeinsam mit Landesrat Stefan Kaineder zu weiteren spannenden Leuchttürmen geradelt wird.
Gestartet wird bei dieser Tour bei einem Holzbaubetrieb, der nicht nur Passivhäuser in Holzbau fertigt, sondern auch den Betrieb selbst in diesem Standard selbstredend errichtet hat. Die Anton Bruckner Privatuniversität für Musik, Schauspiel und Tanz in Urfahr legt ebenso Wert auf den Nutzerkomfort wie auf Energieeffizienz. Und das zum Staatspreis nominierte Stadthaus aus dem 16. Jahrhundert wurde unter behutsamen Umgang mit der historischen Bausubstanz saniert und aufgestockt und konnte dadurch Niedrigenergie-Standard erreichen. Lehm vom Aushub im Erdgeschoß wurde zu Stampflehmwände verdichtet. Der Bestand wurde mit einem Holzaufbau um 2 1/2 Geschoße erweitert. All diese und weitere vorbildlichen Beispiele beweisen eindrucksvoll, dass Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit und Architektur sowohl im Neubau wie in der Altbausanierung hervorragend harmonieren und längst eine Selbstverständlichkeit sein sollten.