Heißdampf-Wärmepumpe für Pillen & Co
Mit einer dampferzeugenden Wärmepumpe möchte die Pharma-Firma Takeda die CO2-Emissionen am Standort Wien um bis zu 80 Prozent senken. Kürzlich fand der Baustart für das Projekt statt.
Das pharmazeutische Unternehmen Takeda mit Hauptsitz in Japan hat in Sachen Nachhaltigkeit ambitionierten Ziele. Vor 2035 möchte der Konzern Netto-Null-Treibhausgasemissionen an den Takeda Standorten erreichen. Bis 2040 peilt Takeda Netto-Null-Treibhausgasemissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette an. Der Standort Wien trägt dazu bei.
Das Vorzeigeprojekt Ahead
2022 startete Takeda gemeinsam mit dem AIT Austrian Institute of Technology das Forschungsprojekt Ahead, welches aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen der Forschungsinitiative „Nefi – New Energy for Industry“ als Teil der österreichischen Innovationsoffensive „Vorzeigeregion Energie“ durchgeführt wird. Im Juni 2024 startete der Bau von Ahead. „Die Planungsphase des Projekts ist mit dem Einsetzen der Zeitkapsel offiziell abgeschlossen und die Bauphase läuft. Wir sind stolz, mit Ahead neue Wege für eine nachhaltige Entwicklung in der gesamten Industrie zu eröffnen“, so Harald Erös, Ahead-Projektleiter von Takeda.
Dampferzeugende Wärmepumpe
Die dampferzeugende Wärmepumpe von Ahead stellt eine Innovation dar, da sie ausschließlich mit 100 Prozent natürlichen Kältemitteln betrieben wird. In Kombination mit einem Dampfverdichter kann sie bisher unerreichte Wärmenutzungstemperaturen von über 200°C erzielen. Die Dampfversorgung bei Takeda benötigt 184°C.
Mit der Integration einer dampferzeugenden Wärmepumpe in den industriellen Betrieb, wird eine CO2-Reduktion von bis zu 80 Prozent an einem der größten Produktionsstandorte von Takeda in Wien angestrebt. Das ambitionierte Projekt untermauert Österreichs führende Rolle in der Hochtemperatur-Wärmepumpenforschung und soll als Vorbild für die gesamte pharmazeutische Industrie sowie andere Branchen dienen.
Die bereits in Betrieb gegangene CO2-freie Energiezentrale am Takeda-Standort in Wien stellt die Basis für Ahead dar und läuft ebenfalls mit 100 Prozent natürlichen Kältemitteln. Voraussichtlich im März 2025 soll Ahead in Betrieb gehen. Dann startet auch das wissenschaftliche Monitoring des Vorreiterprojekts.