2030 fehlen Tirol 41.000 Bau-Fachkräfte
Tirol steuert auf einen dramatischen Fachkräftemangel zu. Im Bereich Ingenieurwesen, Bau- und verarbeitendes Gewerbe könnten in zehn Jahren rund 41.000 Fachkräfte fehlen.
Der neue Fachkräftemonitor für das Land Tirol schlägt Alarm: Bis zu 41.000 Fachkräfte im Bau- und Ingenieurwesen könnten fehlen. Das zeigt die Untersuchung, die regionale Fachkräfteengpässe und -entwicklungen erkennen und Entscheidungen rechtzeitig darauf ausrichten soll. Die Prognosen basieren auf Ergebnissen einer Konjunkturbefragung und spiegeln die Einschätzungen der Unternehmer vor Ort. 386.000 Fachkräfte würden 2030 gebraucht – nur 345.000 werden in den Hochrechnungen im „Angebot“ erwartet.
Der Monitor zeigt den dramatischen Trend des Mangels an ausgebildeten und qualifizierten Fachkräften im Baubereich auf. Österreichweit klagen die Bau- und Gebäudetechnikfirmen durchwegs über die besorgniserregende Tendenz. Doch nicht nur im Bauwesen wird händeringend nach Fachkräfte-Nachwuchs gesucht. Sämtliche Gewerke und Branchen, in denen technische Arbeitskräfte mit einschlägigen Fachausbildungen – beginnend ab der Lehre bis zu tertiären Ausbildungen – benötigt werden, könnten fehlen.
Auch der Tiroler Bericht stellt fest, dass sich die Arbeitskräftesituation in allen Wirtschaftszweigen und somit auch gesamtwirtschaftlich bis zum Jahr 2030 deutlich verschärfen wird. Allein durch die demografische Entwicklung (wie höheres Durchschnittsalter oder Abwanderung) würden Fachkräfte knapp – „nicht immer und überall, aber oft gerade dort, wo Unternehmen sie besonders brauchen“, betont Landesrätin Beate Palfrader. Das Anwerben und Qualifizieren von Fachkräften benötige zudem Zeit und bedeute eine hohe Investition. Laut Palfrader müsse nun auch vermehrt und „frühzeitig über mögliche Maßnahmen wie Altersteilzeit und altersgerechte Arbeitsplätze nachgedacht werden“.