Werksseitige Bauteilaktivierung
Die Wiener Hockeyhalle im Bundesleistungszentrum Ost setzt neue Maßstäbe für Nachhaltigkeit in Sportanlagen. Mit dabei: Die bauteilaktivierten Fertigteile der Kirchdorfer Gruppe.
In nur acht Monaten errichtet, verfügt die neue Hockeyhalle über energieeffiziente LED-Beleuchtung, Gründächer, Regenwassernutzung, Solarenergie und solarbeheiztes Wasser. Ein besonderes Merkmal ist die erstmalige Verwendung der energieeffizienten Klimadecke der Maba Fertigteilindustrie GmbH, einer Tochter der Kirchdorfer Gruppe. Diese Decke nutzt die thermische Masse von Betonteilen, um eine angenehme Raumtemperatur zu halten und Energie zu sparen.
Neuer Fokus auf Bauteilaktivierung
Die 300m² große Elementdecke ist mit werksseitig integrierten Heiz- und Kühlsystemen ausgestattet, die eine konstante Raumtemperatur gewährleisten. Die vorgefertigten Elemente werden just-in-time geliefert und vor Ort mit Muffen verbunden, was eine optimale Installation ermöglicht. Die von der Maba in Gerasdorf bei Wien produzierte Klimadecke ist eine Elementdecke mit werksseitig integrierter, oberflächennaher Bauteilaktivierung. Im Gegensatz zu herkömmlichen bauteilaktivierten Decken, bei denen die Register im Ortbetonverfahren hergestellt werden, befinden sich die Heiz- und Kühlregister in der Klimadecke signifikant näher an der Oberfläche. Dies ermöglicht eine schnellere Regulierung der Heiz- oder Kühlleistung. Zusätzlich zu den werkseitig angefertigten Rohrregistern werden auch beigestellte Module in die Elementdecke integriert.
Die großflächige Temperierung der Klimadecke führt zu einer signifikanten Reduzierung des Energieverbrauchs von Gebäuden, insbesondere in Verbindung mit Wärmepumpensystemen. Dies resultiert in einer dauerhaft um 1-2 Grad niedrigeren Raumlufttemperatur (bei gleichem Komfortempfinden) und einer Gesamtenergieeinsparung von 6 – 12%.
Thomas Plesner, Maba-Vertriebsleiter im Hochbau, zeigt sich stolz über die erfolgreiche Umsetzung der Klimadecke, die eine umfassende Planung, Koordination und das Engagement aller Beteiligten erforderte: „Diese Technologie, bereits in anderen Projekten im Einsatz, bietet erhebliche Vorteile in Bezug auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit.“
Das Projekt umfasste auch die Lieferung von 15 bauteilaktivierten Sitztribünenfertigteilen und 5 Treppenaufgängen der Rauter Fertigteilbau GmbH, einem weiteren Unternehmen der Kirchdorfer Gruppe. Trotz logistischer Herausforderungen wie begrenztem Zugang und knappem Installationsraum von rund 1 cm wurden diese Elemente erfolgreich installiert.
Michael Wardian, CEO der Kirchdorfer Gruppe, sieht die Klimadecke als wegweisend für die Zukunft der Branche und betont: „Die Erfahrung unserer Gruppe mit Bauteilaktivierung geht schon viele Jahre zurück. Der Einsatz der Klimaelemente ist für mich dennoch ein besonderer Anlass: Die Vorteile der industriellen Vorfertigung wie optimale Anpassungsfähigkeit, integrierte Gebäudetechnik und ressourceneffiziente Prozesse sind unerlässlich für eine nachhaltige Bauweise.“