Bosch: Innovationspreise vergeben
76 eingereichte Abschlussarbeiten von 212 Schülerinnen und Schülern aus 25 HTL, 15 nominierte Teams und drei Siegerteams: Der Bosch Innovationspreis wurde am 13. Juni 2024 in drei Kategorien an die beeindruckendsten Projekte vergeben.
Eine intelligente Steuereinheit für Elektromotoren, effizientes Elektroschrott-Recycling zur Gewinnung seltener Erden sowie eine künstliche Handprothese – das sind die Gewinnerprojekte der 17. Ausgabe des größten unternehmensinitiierten HTL-Wettbewerbs Österreichs. Ein Team vom TGM Wien überzeugte mit einer künstlichen Handprothese die prominent besetzte Fachjury in der Kategorie „Industrial Technology“. Schülerteams der HTL Braunau holten den Preis in zwei Kategorien, nämlich „Mobility“ und „Connected Living“.
Neben der begehrten Trophäe und dem Akku-Schrauber Ixo von Bosch freuten sich die Gewinnerteams über eine 1.500-Euro-Siegerprämie. Alle 15 nominierten Teams konnten ihre Arbeiten bei der Veranstaltung präsentieren und sich mit Gästen aus Wissenschaft und Wirtschaft vernetzen.
Bosch fördert Österreichs Nachwuchstalente
„Innovative, kreative und gut durchdachte Lösungen, die von jungen Techniktalenten an Österreichs HTLs erarbeitet werden und den Nutzerinnen und Nutzern einen echten Mehrwert bieten – solche Projekte holen wir beim Bosch Innovationspreis vor den Vorhang“, so Helmut Weinwurm, Vorstandsvorsitzender der Robert Bosch AG und Repräsentant der Bosch-Gruppe in Österreich.
Sieger Industrial Technology: „ProHand“: Für das TGM Wien holten Silvan Remus, Paul Eichinger, Sophia Helmreich, Yusuf Sert, Nergiz Nur Ciftci und Toni Parenta mit ihrer Projektarbeit „ProHand – Ansteuerung und Aufbau einer künstlichen Hand“ den Bosch Innovationspreis in der Kategorie „Industrial Technology“. Das Siegerteam stellte verschiedene Prothesenprototypen her – für den täglichen Gebrauch sowie eine größere, robustere Hand für anspruchsvolle Arbeitsumgebungen. Gesteuert werden die Prothesen auf drei unterschiedliche Arten: per Gestensteuerung, wo der Benutzer die künstliche Hand intuitiv durch die Bewegung der eigenen in Echtzeit ansteuert, via Elektromyographie-System, bei dem der Benutzer für die Prothesen-Steuerung zwei beliebige, für ihn gut ansteuerbare Muskeln auswählt, und durch kontrollierte Druckausübung auf eine Schuheinlage, die mit Sensoren ausgestattet ist. Juror Heimo Sandtner, Akademischer Leiter und Rektor FH Campus Wien, über das Siegerprojekt: „Mit dieser herausragenden Arbeit hat das Projektteam eindrucksvoll viele verschiedene Bereiche wie Elektronik, Software, Fertigungstechnik und 3D-Druck zusammengeführt. Die voll funktionsfähigen Prototypen demonstrieren eindrucksvoll die unterschiedlichen effizienten Steuerungsmethoden und können einen signifikanten Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit Handamputationen leisten.“
Siegerprojekte in den Kategorien „Mobility“ und „Connected Living“
Schlicht „MCU“ heißt das Gewinnerprojekt in der Kategorie Mobility. Niklas Probst von der HTL Braunau entwickelte mit der „Smart Control Unit for Brushless Motors“ (kurz: MCU) eine zentrale Systemlösung, die alle Vorgänge in einem elektrischen Fortbewegungssystem überwacht, umfassende Daten – wie zum Beispiel Beschleunigung und Neigung – sammelt, diese visualisiert und mithilfe Künstlicher Intelligenz auswertet. Im Falle von Anomalien wird der Pilot bzw. Fahrer rechtzeitig gewarnt. Das Siegerprojekt in der Kategorie Connected Living trägt den Titel „Reecypro“. Tobias Daxecker und Mathias Standhartinger von der HTL Braunau erarbeiteten mit „Reecypro“ eine energiesparende, kostengünstige und sortenreine Lösung fürs Recyclen von seltenen Erden aus Elektroschrott mithilfe eines Proteins, das aus Bakterien extrahiert wird. Mit diesem Verfahren, das auch für den Einsatz in REE (Rare Earth Elements) Minen geeignet ist, ist eine Wiederaufbereitung seltener Erden mit weitaus weniger Belastung für Mensch und Natur möglich.